Passagier öffnet Flugzeugtür von Thai-Maschine
In Thailand ist es zu einem kuriosen Zwischenfall gekommen: Ein Passagier hat den Notausgang eines startenden Flugzeuges geöffnet – das Motiv ist noch unklar.
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Das Wichtigste in Kürze
- In Thailand öffnet ein Flugpassagier die Notausgangstür, was zu Verspätungen führt.
- Der kanadische Staatsbürger mit chinesischen Wurzeln behauptet, er sei auf der Flucht.
- Trotz des merkwürdigen Verhaltens wurden keinerlei Hinweise auf Drogenkonsum gefunden.
Am Mittwochabend ereignete sich am Flughafen Chiang Mai in Thailand ein ungewöhnlicher Vorfall: Ein kanadischer Staatsbürger chinesischer Herkunft wurde festgenommen, nachdem er kurz vor Abflug die Notausgangstür eines Linienflugzeuges geöffnet hatte.
Die deutschsprachige Lokalzeitung «Der Farang» berichtet: Der Airbus A320 der Thai Airways habe deshalb vorerst nicht starten können, da eine Evakuierungsrutsche ausgelöst worden war. Der Inlandflug von Chiang Mai nach Bangkok musste in der Folge abrupt auf dem Rollfeld stoppen.
Fast 2300 Flugpassagiere verspätet
Mehrere Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten den 40-jährigen Wong S. H. stoppen. Aufgrund des Vorfalles mussten sämtliche Passagiere zum Terminal zurückkehren und mit einer Ersatzmaschine nach Bangkok fliegen.
Der Ersatzflug konnte schliesslich erst um 12.34 Uhr starten – mit einer Verspätung von gut dreieinhalb Stunden, wie «Der Farang» weiter berichtet.
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Doch damit nicht genug: Aufgrund des blockierten Airbus auf dem Rollfeld waren insgesamt 13 unterschiedliche Flüge verspätet! 2296 Passagiere waren davon betroffen – darunter drei abgehende und acht ankommende Maschinen, die um den Flughafen kreisen mussten. Zwei Flugzeuge mussten gar auf andere Flughäfen umgeleitet werden.
Die Polizei beschuldigt Wong, das Leben anderer Menschen gefährdet zu haben. Ausserdem habe er die Anweisungen von Piloten und Flugbegleitern missachtet. Der kanadische Staatsbürger hat diese Vorwürfe anerkannt.
Mann behauptet, auf der Flucht zu sein
Zunächst wurde angenommen, dass Wongs Handeln durch eine Panikattacke ausgelöst wurde. Die Lokalzeitung «Thaiger» berichtete später jedoch: Er habe gegenüber der Polizei ausgesagt, dass er auf der Flucht gewesen sei. Die Sicherheitskräfte brachten ihn zur Befragung auf den Polizeiposten, um dem Motiv hinter seinem Verhalten auf den Grund zu gehen.
Bei der Befragung erklärte der Kanadier, dass eine «dunkle Organisation aus Vietnam» ihn verfolge. Er glaubte, dass die Bande ihn im Visier hatte und auf ihn schiessen könnte. Wohlgemerkt, während das Flugzeug mit 80 Kilometern pro Stunde über die Rollbahn donnerte.
Die Bande habe demnach möglicherweise geplant, das gesamte Flugzeug zu zerstören. Zu seiner eigenen Sicherheit und derjenigen der restlichen Passagiere habe er deshalb aussteigen müssen.
Trotz des ungewöhnlichen Verhaltens haben die Ordnungshüter gemäss Medienberichten keinerlei Hinweise auf psychische Probleme oder Drogenkonsum gefunden.