Paul Whelan bleibt in russischer Untersuchungshaft
Der mutmassliche US-Spion Paul Whelan befindet sich seit Ende Dezember in Untersuchungshaft. Das Moskauer Gericht lehnt seinen Freilassungsantrag ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Paul Whelan soll als US-Spion in Moskau tätig gewesen sein.
- Gegen Kaution kommt der 48-Jährige vorerst nicht frei.
Der in Russland festgesetzte angebliche US-Spion kommt vorerst nicht auf freien Fuss. Paul Whelan bleibe weiter in Untersuchungshaft, entschied ein Moskauer Stadtgericht heute Dienstag russischen Medienberichten zufolge. Die Richter wiesen damit einen Einspruch von Whelans Anwalt zurück. Er hatte gefordert, den Mann auf Kaution wieder freizulassen. Das Gericht hatte kurz vor dem Jahreswechsel verfügt, dass der US-Amerikaner bis mindestens Ende Februar in Untersuchungshaft bleibt.
Der 48-Jährige wurde Ende Dezember in Moskau festgenommen. Er soll nach Darstellung des russischen Geheimdienstes als Spion auf frischer Tat ertappt worden sein. Daraufhin berichteten zahlreiche Medien, dass der Mann gegen die Russin Maria Butina eingetauscht werden könnte. Sie sitzt seit einigen Monaten in den USA in Haft, weil sie als Studentin getarnt Einfluss auf politische Organisationen genommen haben soll.
Whelan besitzt neben der amerikanischen Staatsbürgerschaft auch die britische, irische und kanadische. Die Botschaften dieser Länder hatten konsularischen Zugang zu dem Mann beantragt. Sein Anwalt sagte mit Blick auf den Spionagevorwurf, er schliesse politische Motive aus. «Whelan hat geheime Daten auf einem USB-Stick erhalten.» Er sei aber davon ausgegangen, dass sie von kultureller Bedeutung seien.