Das Pentagon hat verkündet, dass der Gaza-Pier erneut nach Israel verschleppt wird.
Pentagon-Chef Austin
Pentagon-Chef Austin - AFP

Die vom US-Militär errichtete provisorische Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens ist wegen rauen Seegangs erneut abgebaut worden. Die Anlage werde nach Aschdod an die israelische Küste geschleppt, teilte die stellvertretende Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh, am Freitag mit. Einen Zeitpunkt, an dem der Pier wieder in Betrieb genommen werden kann, nannte Singh nicht – dies hänge von den Umständen ab. «Wir werden die Umwelt- und Wetterfaktoren weiterhin im Auge behalten», sagte die Sprecherin und kündigte an, über den Verlauf weiter zu informieren.

Der Pier wurde bereits zuvor wegen rauen Seegangs vorübergehend nach Aschdod gebracht, um strukturelle Schäden zu verhindern. Wegen hoher Wellen und stürmischer See war das Provisorium bereits kurz nach der Inbetriebnahme im Mai beschädigt worden. Die israelische Stadt Aschdod liegt gut 30 Kilometer von Gaza entfernt. Probleme hatte es auch immer wieder bei der Verteilung der Hilfsgüter gegeben.

Laut Singh befinden sich weiterhin nicht verteilte Hilfsgüter im Pier-Bereich am Strand von Gaza. Es gebe zwar noch Platz, der Bereich sei aber «nahezu voll». Man führe Gespräche mit dem Welternährungsprogramm (WFP), um das weitere Vorgehen zu koordinieren. Wegen eines massiven israelischen Militäreinsatzes in der Nähe des Piers, bei dem auch mehrere Geiseln befreit wurden, hatte das WFP die Verteilung zuletzt gestoppt.

Das Provisorium sieht vor, dass Frachter Hilfslieferungen von Zypern aus zunächst zu einer schwimmenden Plattform einige Kilometer vor der Küste des Gazastreifens bringen. Die Güter werden dort auf kleinere Schiffe verladen, die näher an die Küste heranfahren können. Diese legen dann mit den Lkw-Ladungen an dem an der Küste befestigten temporären Pier an. Dort werden die Lieferungen von Hilfsorganisationen entgegengenommen und verteilt.

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