Peruanische Opposition gespalten
Das Wichtigste in Kürze
- Perus grösste Oppositionspartei ist nach der gescheiterten Amtsenthebung von Präsident Pedro Pablo Kuczynski gespalten.
- Man werde gegen die Abgeordneten, die nicht für eine Amtsenthebung gestimmt haben, Massnahmen ergreifen.
- Viele Beobachter gehen von einem «schmutzigen Deal» aus.
Der rechte Flügel der rechtspopulistischen Fuerza Popular (FP) sagte am Dienstag (Ortszeit), er werde disziplinarische Massnahmen gegen zehn eigene Abgeordnete ergreifen, die im Parlament nicht für die Amtsenthebung Kuczynskis gestimmt hatten. Dank dieser Stimmen war Kuczynski vergangene Woche dem schon sicher geglaubten Amtsverlust entgangen.
Die meisten Beobachter glauben, dass es eine Art «schmutzigen Deal» gab, mit dem Kuczynski im Amt bleiben konnte und Fujimori als Gegenleistung 15 Jahre vor seinem eigentlichen Haftende freikam. Eine tragenden Rolle schreiben Kritiker dabei Fujimoris Sohn Kenji zu, der der FP angehört und die Gruppe der zehn Abgeordneten angeführt hatte.
Auch Fujimoris Tochter Keiko hat grossen Einfluss in der FP, die sie anführt. Die Rechtspopulistin hatte die Stichwahl 2016 gegen den liberalen Kuczynski verloren. Hintergrund für die Abstimmung über seinen Verbleib im Amt waren Vorwürfe, er sei in den Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt. Der 79-Jährige bestreitet dies.
Mitverantwortlich für 25 Morde
Fujimori (79) war 2007 unter anderem als Mitverantwortlicher für 25 Morde während seiner Amtszeit (1990 bis 2000) verurteilt worden. Der Ex-Präsident gilt als herzkrank. Kuczynski hatte ihn an Weihnachten aus «humanitären Gründen» begnadigt und seine Entscheidung später in einer Fernsehansprache verteidigt.