Interpol

Philippinischer Ex-Präsident Duterte festgenommen

Keystone-SDA
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Philippinen,

Rodrigo Duterte, ehemaliger Präsident der Philippinen, wurde aufgrund eines Interpol-Haftbefehls festgenommen.

Duterte
Rodrigo Duterte. (Archivbild) - AFP/Archiv

Der ehemalige philippinische Staatspräsident Rodrigo Duterte ist wegen mutmasslicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit festgenommen worden. Gegen ihn lag ein Interpol-Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag vor, wie das Präsidentenbüro des südostasiatischen Landes mitteilte.

Demnach wurde der 79-Jährige nach seiner Ankunft aus Hongkong am internationalen Flughafen der Hauptstadt Manila von der philippinischen Polizei festgenommen.

Ein im Fernsehen gezeigtes Video soll den Moment der Festnahme in einem Flugzeug zeigen. Darin ist angeblich Duterte zu hören, wie er die Polizisten anfährt: «Ihr werdet mich schon töten müssen». Ein zweites Video scheint ihn mit Gehstock am Flughafen in Polizeibegleitung zu zeigen.

Duterte war von 2016 bis 2022 an der Macht und ist vor allem wegen seines brutal geführten Kriegs gegen die Drogenkriminalität umstritten. Der Polizei zufolge wurden in seiner Amtszeit bei Anti-Drogen-Einsätzen mehr als 6000 Menschen getötet.

Menschenrechtler bezweifeln offizielle Zahlen

Menschenrechtler sind überzeugt, dass die wahre Zahl viel höher ist. Gegen Verdächtige wurde demnach oft nicht nach rechtsstaatlichen Prinzipien vorgegangen, sondern sie wurden ohne Festnahme oder Anklage regelrecht hingerichtet. Der IStGH nahm 2018 Ermittlungen wegen mutmasslicher Morde im Zuge des staatlich organisierten Anti-Drogen-Kriegs auf.

Human Rights Watch begrüsste Dutertes Festnahme und rief die philippinische Regierung dazu auf, ihn schnell an den IStGH auszuliefern. «Seine Festnahme könnte die Opfer und ihre Familien der Gerechtigkeit näher bringen und sendet die klare Botschaft, dass niemand über dem Gesetz steht», teilte die Vize-Asien-Chefin der Menschenrechtsorganisation, Bryony Lau, mit.

Dutertes Tochter Sara ist derzeit Vizepräsidentin unter seinem Nachfolger, dem Diktatorensohn Ferdinand Marcos Jr. Unter anderem wegen einer Morddrohung gegen den derzeitigen Staatschef läuft gegen sie ein Amtsenthebungsverfahren.

Kommentare

User #4337 (nicht angemeldet)

Ist eben zweischneidig. R. Duterte hat keine Länder überfallen. Die Philippinen hatten ein grosses Problem und R. Duterte wurde bei voller Transparenz über seine Person und Methoden gewählt, um es zu lösen. Er hat während seiner Amtszeit stets hohe Zustimmungswerte erhalten und ist nach einer Amtszeit wie geplant abgetreten. Die Wirtschaft ist rauf und die Sicherheit hat sich auch verbessert. In dem Land war es normal, dass jeden Tag dutzende Menschen ermordet wurden auf offener Strasse von Drogensüchtigen. Menschen verschleppt werden von Banden. Man kann darüber streiten, ob das ein Fall für ein internationales Gericht ist oder doch eher eine nationale Angelegenheit.

User #7878 (nicht angemeldet)

Marcos will ihn aus dem Weg räumen, damit er seinem Cousin bei den nächsten Präsidendschaftswahlen nicht hinderlich wird! Duterte hat einen guten Job gemacht!

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