Im Gazastreifen musste wegen der Bombardierungen das Impfprogramm für Kinder gestoppt werden.
Bombardierungen und Vertreibungen stoppen die Polio-Impfkampagne. (Archivbild)
Bombardierungen und Vertreibungen stoppen die Polio-Impfkampagne. (Archivbild) - Abed Rahim Khatib/dpa

Die Polio-Impfkampagne im Gazastreifen kann wegen heftiger Bombardierungen und der neuen Vertreibung von Anwohnern nicht wie geplant fortgesetzt werden. Das Programm im nördlichen Teil des Gazastreifens könne nicht wie geplant beginnen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mit. Dort sollten rund 120'000 Kinder unter zehn Jahren mit der zweiten Impfdosis versorgt werden.

Die erste Runde Mitte September war ohne grössere Zwischenfälle verlaufen. Im mittleren und südlichen Gazastreifen erhielten fast 443'000 Kinder bereits ihre zweite Impfdosis.

Israel hat die Angriffe auf mutmassliche Verstecke der Terrororganisation Hamas im nördlichen Gazastreifen verstärkt. Tausende Menschen wurden aufgerufen, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Das soll dazu dienen, zivile Opfer zu vermeiden. Es gibt aber kaum Zufluchtsstätten für die Menschen.

WHO warnt vor Folgen

Die eigentlich zugesagten humanitären Kampfpausen würden nicht eingehalten, teilte die WHO mit. Die Zone, für die humanitäre Kampfpausen vereinbart worden waren, sei verkleinert worden. Die Pausen sollten es möglich machen, dass Familien mit ihren Kindern zu den Impfzentren gehen oder dass mobile Teams Familien Zuhause oder in Notaufnahmelagern erreichen können.

Die WHO warnte vor den Folgen: «Wenn eine beträchtliche Anzahl von Kindern ihre zweite Impfdosis nicht erhält, wird dies die Bemühungen, die Übertragung des Poliovirus im Gazastreifen zu stoppen, ernsthaft gefährden» hiess es.

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