Westjordanland

Palästinenser verbieten Al-Dschasira im Westjordanland

Keystone-SDA
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Palestina,

Al-Dschasira darf im Westjordanland nicht mehr arbeiten. Dem Sender wird vorgeworfen, hetzerisches Material auszustrahlen.

al dschasira
Al-Dschasira ist im westjordanland von den Palästinensern verboten worden. - keystone

Die palästinensische Autonomiebehörde hat dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira und seinen Mitarbeitern jede Tätigkeit im israelisch besetzten Westjordanland untersagt. Der Sender habe fortgesetzt gegen palästinensische Gesetze und Rechtsvorschriften verstossen, zitierte die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa aus einer Mitteilung der Behörde.

«Die Entscheidung erfolgte, nachdem Al-Dschasira weiterhin hetzerisches Material und Reportagen ausgestrahlt hatte, die die Öffentlichkeit in die Irre führten, Unfrieden säten und sich in die inneren Angelegenheiten Palästinas einmischten», hiess es weiter.

Partei für militante Extremisten ergriffen

Das israelische Besatzungsmilitär hatte bereits im vergangenen September das Al-Dschasira-Büro in Ramallah geschlossen, dem Sitz der Autonomiebehörde. Teams und Reporter des Senders berichteten aber weiterhin aus allen Teilen des Westjordanlandes. Dabei traten sie nicht mehr als Al-Dschasira-Mitarbeiter auf, sondern als freie Medienschaffende.

In Israel selbst ist Al-Dschasira seit Mai des Vorjahres verboten. Die Büros des Senders wurden geschlossen, seine Inhalte können seitdem nicht mehr über das Internet oder von Kabelanbietern verbreitet werden. Im Westjordanland blieb der reichweitenstarke Sender bei der palästinensischen Autonomiebehörde zunächst wohlgelitten.

Das dürfte sich geändert haben, seitdem sich Extremisten der Hamas und andere Militante in der Stadt Dschenin im Westjordanland seit fast einem Monat schwere Gefechte mit den Sicherheitskräften der palästinensischen Autonomiebehörde liefern. Der in Katar ansässige Sender nahm einseitig Partei für die militanten Extremisten. Dies rief den Zorn der Behörde und ihrer wichtigsten politischen Kraft, der Fatah-Bewegung des gemässigten Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas, hervor.

Kommentare

User #5377 (nicht angemeldet)

Ups, aus Schaden wird man klug. Bravo

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