Polnische Ärzte verweigern aus Protest Überstunden
Tausende polnische Ärzte verweigern für bessere Arbeitsbedingungen Überstunden. Durch diesen Protest wurde der Betrieb an mehreren Spitäler lahmgelegt. Viele Ärzte kündigten eine Vertragsklausel.
Das Wichtigste in Kürze
- Tausende polnische Ärzte haben aus Protest für bessere Arbeitsbedingungen die Extraarbeit verweigert.
- Der Ärzteverband stütz sich auf die langen Arbeitszeiten der Mediziner, die damit gegen das Arbeitsrecht verstossen würden.
Tausende
polnische Ärzte haben aus Protest für bessere Arbeitsbedingungen die
Extraarbeit verweigert und dadurch den Betrieb an mehreren Kliniken lahmgelegt.
Landesweit hätten rund 5000 Ärzte eine Vertragsklausel gekündigt, die sie zu
Überstunden verpflichtet, teilte die Vereinigung polnischer Assistenzärzte mit.
Dadurch gebe es in Krankenhäusern wie beispielsweise in der südpolnischen Stadt
Rzeszow Einschränkungen bei Nacht- und Feiertagsdiensten.
Nach
Angaben des Ärzteverbandes vom Mittwoch stützt sich das seit Jahren
unterfinanzierte Gesundheitswesen in Polen auf die langen Arbeitszeiten der
Mediziner, die damit gegen das Arbeitsrecht verstossen würden. Patienten hätten
das Recht, von nicht übermüdeten Ärzten behandelt zu werden, fordern die
Mediziner, die über zu wenig Gelder und Personal klagen. Mehrere polnische
Ärzte seien 2017 wegen Überarbeitung gestorben.
Der
Protest der Mediziner begann bereits im Oktober mit einem mehrwöchigen
Hungerstreik in Warschau. Nun protestieren die Ärzte mit der Verweigerung von
Überstunden dafür, die Gesundheitsausgaben innerhalb von drei Jahren von etwa
4,7 auf 6,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts anzuheben.