Präsident Mugabe tritt nicht zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Robert Mugabe räumt Probleme in seinem Land ein.
- Zurücktreten will der 93-jährige Präsident von Simbabwe aber nicht.
Trotz grossen Drucks von Seiten der Militärführung und der Regierungspartei hat Simbabwes Langzeitpräsident Robert Mugabe seinen Verbleib im Amt angekündigt. Er verstehe, dass die schlechte wirtschaftliche Lage und Kämpfe innerhalb der Regierungspartei Zanu-PF viele frustriert hätten, sagte der 93-Jährige am Sonntagabend im staatlichen Fernsehen ZBC in einer Rede an die Nation. Er werde in einigen Wochen einen Parteikongress leiten, der die Weichen für die Zukunft stellen solle, erklärte Mugabe.
Der Vorstand der Regierungspartei hatte ihn jedoch wenige Stunden zuvor als Parteivorsitzenden abgewählt und ihn bis spätestens Montagmittag zum Rücktritt von allen Ämtern aufgefordert. Sollte er sich weigern, würden die Abgeordneten der Partei ihn am Dienstag dann auch mit einem Misstrauensvotum als Präsidenten stürzen, erklärte Zanu-PF. Die Partei nominierte den in der vergangenen Woche von Mugabe geschassten früheren Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa (75) als dessen Nachfolger.
Mugabe steht seit einem Militärputsch am Mittwoch unter Hausarrest. Die Militärführung um Generalstabschef Constantino Chiwenga sass bei Mugabes Rede an die Nation hinter ihm. Am Samstag hatten Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Harare friedlich gegen Mugabe demonstriert und einen politischen Neuanfang gefordert. Simbabwe mit seinen etwa 15 Millionen Einwohnern gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Mugabe hat die frühere Kornkammer des südlichen Afrikas heruntergewirtschaftet.