Russland und Aserbaidschan planen engere Zusammenarbeit in Öl- und Gasprojekten.
Ilham Aliyev
Wladimir Putin und Ilham Aliyev bei einem Treffen in Sotschi. (Archivbild) - Keystone

Die öl- und gasreichen Nachbarstaaten Russland und Aserbaidschan haben bei einem Treffen der Präsidenten Wladimir Putin und Ilham Aliyev eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Nach den Gesprächen in Baku nannte Putin den Bau kleiner Tankschiffe als ein gemeinsames Projekt. Die fluss- wie seegängigen Tanker sollten Öl aus der Region des Kaspischen Meeres und des Schwarzen Meeres ins Mittelmeer und damit auf den Weltmarkt transportieren.

Auch die Kooperation im Hochschulbereich solle verstärkt werden, wie die Präsidenten mitteilten. «Ich möchte anmerken, dass wir sehr zufrieden sind mit dem Niveau des Zusammenwirkens unserer Länder», sagte Aliyev zu Putin. Der zweitägige Staatsbesuch des Kremlchefs bedeutet eine Verschiebung der Allianzen in der politisch unruhigen Kaukasus-Region.

Verschiebung von Allianzen im Kaukasus

Die Ex-Sowjetrepublik Aserbaidschan mit ihrem Ölreichtum verfolgte bislang eine von Moskau weitgehend unabhängige Politik. Russland war im Kaukasus dagegen Schutzmacht von Armenien. Nun hat sich Armenien von Russland abgewandt aus Enttäuschung darüber, dass Moskau die Rückeroberung der Enklave Berg-Karabach durch Aserbaidschan zugelassen hat. Die armenische Bevölkerung dort floh im September 2023 aus Angst vor Racheakten.

Zu den laufenden Verhandlungen zwischen Baku und Eriwan über einen abschliessenden Frieden sagte Putin, Russland sei froh, wenn es dazu einen Beitrag leisten könne. Er werde den armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan über das Gespräch mit Aliyev informieren.

Russlands Rolle in Friedensverhandlungen

Eine gemeinsame Erklärung Aliyevs und Putins betonte das «tiefe Vertrauen» zwischen den Staatsoberhäuptern, das es erlaubt habe, bilaterale und internationale Fragen zu besprechen.

Aliyev, der sein Land wie Putin mit harter Hand führt und wegen schwerer Menschenrechtsverstösse in der Kritik steht, hatte Moskau im April besucht. Aserbaidschan ist auch wichtiger Energielieferant für die Europäische Union.

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