Rebellenmiliz dringt in weitere Provinzhauptstadt im Ostkongo ein

M23-Rebellen dringen in die kongolesische Stadt Bukavu ein und kontrollieren nun eine der weltweit wertvollsten Rohstoffregionen.

M23
M23-Rebellen erschossen Minderjährige im Osten der DR Kongo. (Archivbild) - EPA/DANIEL IRUNGU

Die Rebellenmiliz M23 ist eigenen Angaben zufolge in die kongolesische Provinzhauptstadt Bukavu eingedrungen. Die Provinz Süd-Kivu gilt als sehr rohstoffreich. Hier werden einige der seltensten und wertvollsten Metalle der Welt in grossen Mengen abgebaut, darunter Coltan, Gold, Nickel, Kobalt und Kupfer.

Nur Stunden zuvor hatte die vom Nachbarland Ruanda unterstützte Gruppe den 30 Kilometer entfernten Flughafen der Stadt Kavumu unter ihre Kontrolle gebracht. Präsident Félix Tshisekedi befand sich während des Angriffs auf Bukavu auf der Münchner Sicherheitskonferenz, wo er um internationale Unterstützung gegen Ruanda warb.

Soldaten fliehen aus bedrohter Stadt

Der Sprecher eines Dachverbands zivilgesellschaftlicher Organisationen in Bukavu, Samy Jean Takimbala, sagte der Deutschen Presse-Agentur, einige führende Militärs und Vertreter der staatlichen Verwaltung hätten Bukavu aufgrund des bevorstehenden Angriffs schon am Freitagvormittag verlassen. Geschäfte seien geschlossen. Viele Menschen hätten sich in ihren Häusern eingeschlossen, so Takimbala.

Nach Angaben von Obed Muta, einem Menschenrechtsaktivisten in Bukavu, flohen kurze Zeit später auch die Soldaten der kongolesischen Armee aus der Stadt. Die Miliz habe demnach ohne Widerstand in die Stadt eindringen können.

Kampf um wertvolle Rohstoffe

Vor gut zwei Wochen hatte die M23 die Millionenstadt Goma in der Nachbarprovinz Nord-Kivu erobert. Die Miliz ist Jahren im Ostkongo aktiv und kontrolliert mittlerweile grosse Teile der Provinz Nord-Kivu. Laut einem Bericht von UN-Experten werden sie von rund 4.000 ruandischen Soldaten unterstützt.

In den von ihr eroberten Gebieten setzte die Miliz Bürgermeister ein. Sie erhebt auch Steuern. Die Einnahmen aus dem Bergbau finanzieren auch ihren Kampf. Ihr politischer Führer Corneille Nangaa hat die Eroberung weiterer Städte und Ortschaften angekündigt. Ziel sei es, Präsident Tshisekedi aus dem Amt zu heben.

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