Regenbogenfahnen gehisst: Pussy-Riot-Frauen zu Bussen verurteilt
Wegen des Aufhängens von Regenbogenfahnen an öffentlichen Gebäuden in Moskau wurden zwei Pussy-Riot-Frauen zu Geldstrafen verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Pussy-Riot-Aktivistinnen haben Regenbogenfahnen an wichtigen russischen Behörden gehisst.
- Dafür wurden zwei Frauen zu Geldstrafen von 120 und 180 Franken verurteilt.
- Homosexualität ist in Russland zwar nicht strafbar, es ist allerdings ein grosses Tabu.
Weil sie Regenbogenfahnen an wichtigen russischen Behörden gehisst haben, sind zwei Mitglieder der Punkband Pussy Riot zu Geldstrafen verurteilt worden.
Wegen Störung der öffentlichen Ordnung
Gerichte hätten Maria Aljochina und Veronika Nikulschina zu einer Zahlung von umgerechnet rund 180 Franken und 120 Franken verpflichtet. Dies meldete die Agentur Interfax am Montag unter Berufung auf Anwälte. Die beiden Frauen wurden demnach wegen Störung der öffentlichen Ordnung schuldig gesprochen.
Zum 68. Geburtstag von Kremlchef Wladimir Putin am 7. Oktober hatten mehrere Pussy-Riot-Aktivistinnen und -Aktivisten die Fahnen unter anderem an der Präsidialverwaltung und am Kulturministerium in Moskau angebracht. Sie wollten damit auf die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und anderen Gruppen aufmerksam machen.
Homosexualität in Russland noch immer ein Tabu
Russlands Führung steht seit langem international in der Kritik, mit ihrer Politik Hass und Gewalt gegen sexuelle Minderheiten zu schüren. Homosexualität ist in Russland zwar nicht strafbar, sie wird aber in dem Land mit seiner einflussreichen russisch-orthodoxen Kirche weitgehend tabuisiert.
Pussy Riot sorgt immer wieder mit radikalen Aktionen für Aufsehen. Nach der Protestaktion in der Moskauer Erlöser-Kathedrale wurden drei Mitglieder der Band 2012 zu Haftstrafen verurteilt.