Regierung: Acht Tote und 19 Verletzte bei Unruhen in Peru
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Protesten in Peru sind Regierungsangaben zufolge bisher acht Menschen gestorben.
- Insgesamt 18 Menschen mussten in mehreren Regionen in ein Spital gebracht werden.
- In Peru gilt seit Mittwoch ein 30-tägiger Ausnahmezustand.
Bei den zunehmend gewaltsamen Protesten gegen die Absetzung von Präsident Pedro Castillo sind nach Angaben der Regierung in verschiedenen Landesteilen Perus bisher acht Menschen ums Leben gekommen.
Weitere 19 Personen wurden in der Hauptstadt Lima und den Regionen Apurímac, Huancavelica, Arequipa und La Libertad ins Krankenhaus gebracht, wie das peruanische Gesundheitsministerium in der Nacht auf Donnerstag mitteilte.
Die Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, hatte am Montag noch von sieben Toten binnen zwei Tagen gesprochen, unter ihnen zwei Minderjährige. Alle Opfer seien durch Schüsse umgekommen.
Die Regierung des Andenstaates hatte am Mittwoch für 30 Tage den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt. In dieser Zeit wird unter anderem die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit ausgesetzt. Die Polizei soll mit Unterstützung der Streitkräfte die innere Ordnung aufrechterhalten.
Gewaltsame Protestaktionen im Süden und Südosten
Mit der Auflösung des Kongresses hatte der Linkspolitiker Castillo einem Misstrauensvotum im Parlament zuvorkommen wollen. Sein Kabinett und die Opposition warfen ihm einen Staatsstreich vor, weshalb Castillo am Mittwoch vergangener Woche des Amtes enthoben und festgenommen wurde.
Im Süden und Südosten Perus, wo Castillo besonders viele Anhänger hat, ist es in der Folge zu teils gewaltsamen Protestaktionen sowie Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. Der Flug- und Zugverkehr in verschiedenen Gegenden des Landes wurde ausgesetzt, das Polizeiaufgebot erhöht.
Tausende Menschen forderten den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Dina Boluarte sowie die Auflösung des Parlaments, baldige Neuwahlen und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten.