Reiche Saudis sollen bei Börsengang mitwirken
Das Wichtigste in Kürze
- Reiche Saudis sollen dazu gedrängt worden sein, beim Saudi Aramco Börsengang mitzuwirken.
- Sie sollen «ermutigt» worden sein, Aktien des Erdölriesen zu kaufen.
- Der Börsengang soll mit zwei Billionen Dollar der grösste der Geschichte werden.
Saudi-Arabien möchte am geplanten Börsengang von Saudi Aramco im November festhalten. Doch damit der mit zwei Billionen Dollar angedachte IPO gelingt, sollen nun reiche Familien unter Druck gesetzt worden sein.
Die reichen Saudis sollen dazu «ermutigt» worden sein, Anteile im Wert von Hunderten Millionen Dollar am Börsengang zu reservieren. Somit soll das Vertrauen internationaler Investoren gestärkt werden.
Ein reicher Geschäftsmann soll laut «Financial Times» beispielsweise dazu aufgefordert worden sein, rund 100 Millionen Dollar zu investieren. Die Zeitung zitiert einen Berater des Geschäftsmannes: «Er wird ermutigt, seine patriotische Pflicht zu erfüllen. Jedoch gibt es eine Grenze dabei, wie patriotisch er sein möchte.»
Die Regierung von Saudi-Arabien wehrt sich gegen den Artikel der Wirtschaftszeitung. Der Beitrag sei «gegenstandslos und falsch».
Auf Mitglieder der saudischen Elite war bereits 2017 Druck ausgeübt worden. Sie wurden im Nobelhotel Ritz in Riad festgehalten, um «unversteuertes» Vermögen abzugeben und das Kapital der Staatskasse zu mehren.