Rotes Kreuz: Mehr als 4000 Verletzte binnen 10 Tagen in Afghanistan

Keystone-SDA
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Afghanistan,

Die Taliban sind in Afghanistan weiter auf dem Vormarsch. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz verzeichnet 4000 Verletzte innert zehn Tagen.

hidschab taliban
Ein Kämpfer der Taliban trägt ein Gewehr um seine Schulter. - Keystone

Immer mehr Zivilisten werden Opfer des sich intensivierenden Krieges in Afghanistan.

Seit Anfang August seien in 15 vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) unterstützten Gesundheitseinrichtungen mehr als 4000 durch Waffen verwundete Patienten behandelt worden, teilte das IKRK am Dienstag mit.

Die Zahl sei ein Hinweis auf die Intensität der jüngsten Gewalt.

Taliban eroberten sechs Provinzhauptstädte

Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen rücken die militant-islamistischen Taliban in mehreren Offensiven vor. Mittlerweile beherrschen sie gut die Hälfte der Bezirke des Landes, mehrere wichtige Grenzübergänge und Teile wichtiger Überlandstrassen. Seit Freitag eroberten sie zudem sechs Provinzhauptstädte, darunter die Grossstadt Kundus. Aktuell laufen in mehreren weiteren Provinzhauptstädten Gefechte.

Afghanistan Spezialkräfte
Afghanische Spezialkräfte. (Archivbild) - dpa

«Wir sehen, wie Häuser zerstört, medizinisches Personal und Patienten einem enormen Risiko ausgesetzt und Krankenhäuser, Strom- und Wasserinfrastruktur beschädigt werden», sagte Eloi Fillion, Delegationsleiter des Roten Kreuzes in Afghanistan.

Rakete schlägt nahe Notaufnahme ein

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen teilte am Dienstag mit, auf dem Gelände eines von ihr unterstützten Regionalkrankenhauses in der Provinzhauptstadt Lashkargah im Süden des Landes sei am Montag eine Rakete nahe der Notaufnahme eingeschlagen. Es habe keine Verletzten gegeben, doch der Vorfall zeige, wie schwierig aktuell der Zugang der Bevölkerung zu medizinischer Hilfe sei.

In einigen Städten wie Laschkargah oder Kundus lägen medizinische Einrichtungen direkt im Kampfgebiet, heisst es in der Mitteilung. Viele Schwangere müssten mutmasslich zu Hause entbinden, ohne Hilfe bei Komplikationen. Die Ärzteteams würden die Menschen weiter behandeln, aber «unter katastrophalen Bedingungen».

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Taliban beherrschen in Afghanistan bereits die Hälfte aller Bezirke im Land.
  • Immer mehr Zivilisten werden Opfer des sich intensivierenden Krieges.
  • Das Internationale Rote Kreuz zählte 4000 Verletzte innert zehn Tagen.

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