Ruhani plant Notstand in Iran bis 2021
Der iranische Präsident, Hassan Ruhani, vermutet, dass der nationale Notstand bis Ende 2021 verlängert werden könnte. Bisher verzeichnet das Land 18'000 Tote.
Das Wichtigste in Kürze
- Hassan Ruhani will sich auf einen verlängerten Notstand bis 2021 vorbereiten.
- Er steht derweil unter Kritik, weil die Lockerungen zu einem drastischen Anstieg führten.
- Iran zählt mittlerweile über 18'000 Corona-Tote.
Der Corona-Notstand im Iran wird nach Einschätzung von Präsident Hassan Ruhani mindestens bis Januar 2021 dauern. «Wir haben den Notstand nun seit sechs Monaten und müssen uns auf mindestens weitere sechs Monate vorbereiten.» Das kündigte Ruhani am Sonntag in Teheran an.
Es sei nicht möglich, alle Beschränkungen wieder aufzuheben. «Wir müssen einen Mittelweg zwischen Normalität und Einhaltung der Corona-Vorschriften finden», schrieb der Präsident auf seiner Webseite. Zugleich rechtfertigte er erneut seine Politik, verschiedene Massnahmen zu lockern.
Lockerungen führten zu Anstieg der Fallzahlen
Die Lockerungen der letzten zwei Monaten hatten dazu geführt, dass viele die Hygienevorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst nahmen. Folglich gab es einen dramatischen Anstieg der Opferzahlen mit teilweise mehr als 200 Toten pro Tag und Kritik am Präsidenten.
Aktuell liegt die Zahl der Todesopfer im Iran bei mehr als 18'000. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuen Corona-Virus hat die Marke von 320'000 überschritten.
In den vergangenen Tagen registrierte das Gesundheitsministerium eine leichte Besserung. Experten führen dies hauptsächlich darauf zurück, dass sich wieder mehr Leute an Masken- und Abstandspflicht halten.
Das Ministerium sieht jedoch kein Grund zur Entwarnung. «Unser kurzfristiges Minimalziel sollte weiterhin eine zweistellige Opferzahl (pro Tag) sein», sagte Vizeminister Iradsch Hariurichi der Nachrichtenagentur Isna. Dafür soll nun auch die Polizei mit der Verhängung von Bussgeld sorgen, vor allem für Maskenverweigerer.