«Russisch wird entwurzelt»: Jetzt verbietet Moskau Anglizismen
Englische Wörter und Anglizismen haben auch in der russischen Sprache Einzug gehalten. Jetzt will Russland dagegen vorgehen – und Fremdwörter teils verbieten.
Das Wichtigste in Kürze
- In den meisten Sprachen werden immer mehr Anglizismen verwendet.
- So auch in Russland - wo jetzt dagegen vorgegangen werden soll.
- Ein neuer Gesetzesentwurf der Duma will Fremdwörter wie Anglizismen verbieten.
Sprache verändert sich und passt sich den Zeiten an. Immer mehr englische Worte halten in anderen Sprachen Einzug. So beispielsweise auch in Russland – wo dies als Bedrohung angesehen wird.
Schon vor drei Jahren hatte der russische Präsident Wladimir Putin bekanntgegeben, die russische Sprache besser schützen und fördern zu wollen. Denn wie die «SonntagsZeitung» schreibt, brauchen Russen immer öfters Wörter wie «Messendscher», «Keschbek» und «Chipster». Mit dem neuen Gesetz soll Putins Versprechen, das Russisch vor solchen Ausdrücken zu schützen, nun eingelöst werden.
Die Duma, also die russische Regierungsinstitution, hat in dieser Woche einen ersten entsprechenden Entwurf angenommen. Konkret sollen demnach Fremdwörter in Medien, Gerichten, Kinos, Werbung und den staatlichen Behörden verboten werden.
Nur eine Ausnahme gibt es: Wenn es das Wort auf russisch nicht gibt, kann es auch in einer Fremdsprache verwendet werden.
In der russischen Tageszeitung «Rossijskaja Gaseta» meldete sich der Direktor der Pädagogischen Universität, Alexei Luckow zu Wort. Wie er sagt, wollen andere Staaten «ganz offen die russische Welt zerstören». Die russische Sprache, die Kultur und die Traditionen würden so entwurzelt.
Sergei Mironow, Fraktionschef von «Gerechtes Russland», stellt sich hinter den Gesetzesentwurf. Die russische Sprache würde dadurch geschützt, nicht vom Ausland «verunstaltet» zu werden.