Russlandfreundliche Plakate bei Demonstrationen in Niger
Am Donnerstag wurden in Niger russlandfreundliche Plakate bei Demonstrationen gezeigt. Militärregierungen versprechen sich Hilfe gegen Islamisten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Nigers Hauptstadt fanden Demonstrationen von Unterstützern der Putschisten statt.
- Dabei wurden am Donnerstag russlandfreundliche Plakate gezeigt.
- Militärregierungen erhoffen sich Hilfe gegen Islamisten.
Bei Demonstrationen von Unterstützern der Putschisten in Nigers Hauptstadt Niamey sind am Donnerstagnachmittag russlandfreundliche Plakate gezeigt worden.
«Es lebe die nigrisch-russische Zusammenarbeit, damit der Niger lebt», war auf einem Plakat zu lesen, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Medienberichten zufolge sollen auch russische Fahnen bei den Protesten zu sehen gewesen sein. Demonstranten hätten zudem das Büro der Präsidenten-Partei Nigrische Partei für Demokratie und Sozialismus angegriffen und dieses mit Steinen beworfen.
Forderungen der Putschisten unterstützt
Am Mittwoch hatte die Präsidentengarde, eine Eliteeinheit der Armee, Präsident Mohamed Bazoum (63) in Niamey festgesetzt und den Zugang zum Palast und mehreren Ministerien gesperrt. Das Büro des Präsidenten drohte zunächst noch, die Armee und die Nationalgarde seien bereit, die Präsidentengarde anzugreifen. Das Militär erklärte am Donnerstag aber, die Forderung der Putschisten nach einem Ende der Amtszeit von Bazoum zu unterstützen.
Militärregierungen in der Region wie in Mali haben sich zuletzt nach Russland ausgerichtet, von dem man sich robustere Hilfe im Kampf gegen Islamisten verspricht. Noch am Mittwochnachmittag waren Unterstützer von Präsident Bazoum vor den Präsidentenpalast gezogen, um für die Wahrung der Demokratie zu protestieren. Bereits beim Putsch im benachbarten Burkina Faso im Oktober vergangenen Jahres hatten Demonstranten russische Flaggen gezeigt.
Beobachtern zufolge könnte Russlands Einfluss in der Region durch die zahlreichen Militärregierungen wachsen. Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso war der Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde.