Russlands Aussenminister wirft USA Völkerrechts-Verstoss vor
Das Wichtigste in Kürze
- Sergej Lawrow wirft den USA einen Verstoss gegen das Völkerrecht vor.
- Der tödliche Angriff auf den iranischen General führe zu einer Eskalation im Nahen Osten.
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat den USA einen Verstoss gegen das Völkerrecht vorgeworfen. Dies nach dem tödlichen Angriff auf den iranischen General Ghassem Soleimani. Das Vorgehen der Amerikaner führe zu einer Eskalation der Lage im Nahen Osten, sagte Lawrow am Samstag seinem Ministerium zufolge.
Er habe mit seinem iranischen Kollegen Mohammed Dschwad Sarif telefoniert. Soleimani, Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden, war in der Nacht zum Freitag nahe dem Flughafen der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden.
In Russland wurden Stimmen laut, dass sich der UN-Sicherheitsrat mit dem US-Raketenangriff befassen sollte. Er schliesse das nicht aus, sagte der Aussenpolitiker Leonid Sluzki der Agentur Interfax zufolge.
«Wichtiger denn je»
Das Thema verdiene die Aufmerksamkeit des Gremiums der Vereinen Nationen, meinte auch der Aussenpolitiker Konstantin Kossatschow. Die Nato-Verbündeten aber schwiegen. «Die Stimmen Frankreichs und Grossbritanniens im UN-Sicherheitsrat wären jetzt wichtiger denn je», schrieb Kossatschow bei Facebook.
Frankreichs Aussenminister Jean-Yves le Drian telefonierte unter anderem mit dem deutschen Aussenminister Heiko Maas (SPD). Le Drian sagte, es müssten gemeinsam Anstrengungen unternommen werden, damit es nicht zu einer Eskalation der Spannungen komme.