Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in Brasilien immer schneller an. Den Daten des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch zufolge wurden erstmals mehr als 600 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert.
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hatte die Tragweite des Coronavirus zunächst verharmlost. Nun holt die rasant steigende Zahl von Toten den Präsidenten ein. (Archivbild)
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hatte die Tragweite des Coronavirus zunächst verharmlost. Nun holt die rasant steigende Zahl von Toten den Präsidenten ein. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Eraldo Peres

Das Wichtigste in Kürze

  • Demnach lag die Zahl der verstorbenen Personen zwischen Dienstag und Mittwoch bei 615.
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Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 8536 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

125'218 Infizierte wurden inzwischen registriert. Nach den Daten der Johns-Hopkins-Universität in den Vereinigten Staaten liegt Brasilien in absoluten Zahlen damit nun auf Platz sechs der am schwersten betroffenen Länder weltweit.

Die Dunkelziffer der Infizierten dürfte unter anderem aufgrund fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse noch weit höher liegen. Allerdings ist Brasilien mit mehr als 200 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika.

Am 26. Februar war in Brasilien erstmals in der Region ein Mensch positiv auf das Virus getestet worden. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und von Misswirtschaft sind Spitäler und Friedhöfe in verschiedenen Städten und Bundesstaaten inzwischen an ihre Grenzen geraten. Das System ist kollabiert.

Präsident Jair Bolsonaro verharmlost das Coronavirus, hält nichts von Einschränkungen des öffentlichen Lebens und fordert eine Rückkehr zur Normalität. Bürgermeister und Gouverneure dagegen verschärften die Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Erste Städte oder Bundesstaaten machten komplett dicht oder kündigten den Lockdown an.

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