Schweizer Ermittler rutscht in Trumps Russland-Affäre

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Russland,

Ein Schweizer Ermittler traf sich mit jener Anwältin, die auch in der Russland-Affäre rund um Donald Trump verwickelt ist. Eine mysteriöse Verbindung, die nun von der Bundesanwaltschaft untersucht wird.

Donald Trump zeigt sich einsichtig und bekennt sich zu russischer Einmischung im US-Wahlkampft 2016.
Donald Trump zeigt sich einsichtig und bekennt sich zu russischer Einmischung im US-Wahlkampft 2016. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende 2016 traf sich ein Schweizer Ermittler mit Natalia Weselnitskaja im russischen Moskau.
  • Die Anwältin ist in Donald Trumps Russland-Affäre verwickelt.
  • Die Schweizer Bundesanwaltschaft untersucht nun die genaue Verbindung der beiden.

Eigentlich wollte er nur zwei Nächte in der russischen Hauptstadt verbringen. Doch der Kurztrip nach Moskau wird dem Russlandspezialisten der schweizerischen Bundeskriminalpolizei zum Verhängnis: Erst wird er freigestellt, dann entlassen und schliesslich hat er ein Strafverfahren am Hals.

Alles begann kurz vor Weihnachten 2016. Damals erhielt der Endfünfziger einen Anruf von Saak Albertowitsch Karapetyan. Der stellvertretende russische Generalstaatsanwalt bittet ihn nach Moskau, um ihm dort vertrauliche Informationen zu einem Korruptionsfall zu übergeben. Doch statt die versprochenen Hinweise zu liefern, fädelt der Staatsanwalt ein Treffen mit Natalia Weselniskaja ein. Dies berichtet der «Tagesanzeiger».

Betrugsgeld auf Schweizer Konten

Seinerzeit war die Anwältin noch eine Unbekannte. Doch wenig später sorgte ein Treffen mit dem Sohn, Schwiegersohn und Wahlkampfleiter von Donald Trump für weltweite Schlagzeilen. Das Arbeitsessen im Jahr 2016 gilt nämlich als Beweis dafür, dass das Team des heutigen US-Präsidenten mitten im Wahlkampf Kontakte nach Russland knüpfte. Wie tief diese gingen, wird noch untersucht.

Bei dem Treffen sei es aber um den sogenannten «Magnitski Act» gegangen – Sanktionen der USA gegen Russen, die in einen besonders schweren Fall mutmasslichen Steuerbetrugs und Geldwäsche verwickelt sind. Weil ein Grossteil des Geldes auf Konten der UBS und Credit Suisse geflossen sein soll, ermittelt auch die Schweizer Bundesanwaltschaft. Sie will unter anderem herausfinden, ob die Anwältin vom Schweizer Bundeskriminalpolizist Informationen zu den Ermittlungen wollte.

Gleichzeitig eröffnete sie ein Strafverfahren gegen den Mann. Die Gründe: Er soll sein Amt missbraucht, das Amtsgeheimnis verletzt und Bestechungen angenommen haben. Wie die Schweizerische Presseagentur (sda) am heutigen Montag schrieb, hält das Bundesverwaltungsgericht in seinem Entscheid fest, dass die Kündigung des Ermittlers rechtens war.

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