Zwei Mitarbeiter der Russen-Botschaft bei Anschlag getötet
In Kabul ist es auf der Strasse vor der russischen Botschaft zu einer Explosion gekommen. Mehrere Menschen sind ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor der russischen Botschaft in Kabul ist es zu einer schweren Explosion gekommen.
- Zahlreiche Menschen warteten vor der Botschaft auf ein Visum.
- Bei der Explosion sind zwei Mitarbeiter der Botschaft und ein Zivilist gestorben.
In Afghanistans Hauptstadt Kabul ist es in der Nähe der russischen Botschaft am Montag zu einer schweren Explosion gekommen. Die Strasse zu der diplomatischen Vertretung wurde daraufhin von Sicherheitskräften der Taliban-Regierung gesperrt, wie ein Anwohner der Nachrichtenagentur dpa berichtete.
Nach Angaben der Polizei sechs Menschen getötet worden – darunter zwei Botschaftsmitarbeiter.
«Bei der Attacke sind zwei Mitarbeiter der Botschaft ums Leben gekommen. Unter den afghanischen Bürgern gibt es ebenfalls Opfer», teilte das russische Aussenministerium am Montag in Moskau mit.
Es gehe eindeutig um einen Terroranschlag, den Russland verurteile, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. «Und natürlich ist das Wichtigste jetzt, Informationen von vor Ort zu bekommen, was mit unseren Vertretern, unseren Diplomaten geschehen ist».
Ein Sprecher der Taliban meldete der Deutschen Presse-Agentur ausserdem, dass bei der schweren Explosion vor der russischen Botschaft mindestens ein Zivilist getötet worden sei. Zehn weitere seien verletzt worden.
Menschen warteten auf Visum
Auch die afghanische Polizei spricht von einem Selbstmordattentäter. Aussagen zufolge versuchte sich ein Selbstmordattentäter am Montag gegen 11 Uhr Ortszeit in der russischen Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul in die Luft zu sprengen. Sicherheitskräfte hätten den Mann verfolgt, bevor er sein Ziel erreichen konnte. Dabei sei es zu der Explosion gekommen, so die Polizei. Die russische Botschaft befindet sich in dem Stadtteil Darul Aman.
Die Strasse zu der diplomatischen Vertretung wurde nach der Explosion von Sicherheitskräften der Taliban-Regierung gesperrt, wie ein Anwohner der dpa berichtete. Nach Berichten afghanischer Medien soll sich die Explosion ereignet haben, während zahlreiche Menschen vor der Botschaft auf ihr Visum warteten. Russlands Aussenminister Sergej Lawrow kündigte an, den Schutz der Botschaft zu verstärken.
Die Vereinten Nationen (UN) in Afghanistan verurteilten den Anschlag und forderten die regierenden Taliban dazu auf, die Sicherheit diplomatischer Mitarbeiter in Afghanistan zu gewährleisten.
Schutz der Botschaft soll verstärkt werden
Der Taliban-Sprecher des afghanischen Aussenministeriums, Abdul Qahar Balkhi, sprach von «engen Beziehungen» zwischen Afghanistan und Russland. «Wir werden nicht zulassen, dass solche negativen Aktionen schlechte Auswirkungen auf die Beziehungen unserer beider Länder haben», so Balkhi
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow kündigte an, den Schutz der Botschaft zu verstärken. Russland gehört zu den wenigen Ländern, die diplomatische Beziehungen zu den militant-islamistischen Taliban halten. Ihre Regierung hat jedoch auch Russland nicht anerkannt.
Die militant-islamistischen Taliban sind in Afghanistan nach dem Abzug der internationalen Truppen seit August vergangenen Jahres wieder an der Macht. Seither gab es mehrfach Anschläge auf Zivilisten durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Diese gilt neben der nationalen Widerstandsgruppe «National Resistance Front» als eine der bewaffneten Hauptgegner der Taliban.