Nach dem mutmasslichen Suizid des Bürgermeisters von Seoul, Park Won Soon, kommen weitere Details zu den Missbrauchsvorwürfen ans Licht.
Ein Fahrzeug mit dem Sarg des verstorbenen Bürgermeisters Park Won-soon verlässt das Seoul National University Hospital auf dem Weg zum Rathaus zu der Trauerfeier. Der Bürgermeister von Seoul war am 10. Juli an einem Berg im Norden der Zehn-Millionen-Metropole tot aufgefunden worden. Foto: YNA/dpa
Ein Fahrzeug mit dem Sarg des verstorbenen Bürgermeisters Park Won-soon verlässt das Seoul National University Hospital auf dem Weg zum Rathaus zu der Trauerfeier. Der Bürgermeister von Seoul war am 10. Juli an einem Berg im Norden der Zehn-Millionen-Metropole tot aufgefunden worden. Foto: YNA/dpa - sda - Keystone/YNA/-

Das Wichtigste in Kürze

  • Seouls Bürgermeister, Park Won Soon, hat sich vermutlich das Leben genommen.
  • Im Voraus sind Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen Park laut geworden.
  • Nun kommen neue Details zu den Vorwürfen ans Licht.
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Nach dem mutmasslichen Suizid des Bürgermeisters von Seoul, Park Won Soon, kommen weitere Details zu den Missbrauchsvorwürfen ans Licht. Eine ehemalige Sekretärin im Bürgermeisteramt der südkoreanischen Hauptstadt hatte vor Parks Tod am Donnerstag Anzeige erstattet.

Geheimer Chatroom mit obszönen Texten und Bildern

Ihre Anwältin sagte am Montag vor Journalisten, ihre Mandantin beschuldigte Park, sie vier Jahre lang regelmässig bedrängt zu haben. Die Belästigungen hätten sich auch dann fortgesetzt, nachdem ihre Mandantin auf einen anderen Posten versetzt worden sei. So wurde die Anwältin von südkoreanischen Sendern und der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.

Bürgermeister von Seoul
Park Won Soon, Bürgermeister von Seoul. - dpa

Park habe ihre Mandantin unter anderem «durch körperlichen Kontakt und Aufforderungen, ihn zu umarmen, sexuell missbraucht». Auch habe er sie eingeladen, einem geheimen Chatroom auf der Plattform Telegram beizutreten. Dort habe er obszöne Texte und Fotos von sich gepostet.

Vertreterinnen von Frauengruppen riefen mit der Anwältin die Strafverfolgungsbehörden dazu auf, dem Fall auf den Grund zu gehen. Es handle sich um einen typischen Fall von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und einer Demonstration von Macht.

Park wurde tot in den Bergen aufgefunden

In einer von den Gruppen verlesenen Erklärung der früheren Sekretärin hiess es, sie habe sich verletzlich und machtlos gefühlt. Sie habe den Schutz durch das Gesetz gesucht.

Der 64-jährige Park war kurz nach Mitternacht am Freitag an einem Berg im Norden von Seoul tot aufgefunden worden. Am Donnerstag hatte seine Tochter eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Die Polizei geht davon aus, dass Park sich das Leben genommen hat. Der frühere Menschenrechtsanwalt war seit Oktober 2011 Bürgermeister von Seoul.

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