Separatisten setzen Friedensabkommen im Süden des Jemen aus
Die Separatisten im Süden des Bürgerkriegslands Jemen haben Verhandlungen mit der international anerkannten Regierung ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Verhandlungen im Jemen wurden ausgesetzt.
- Diese waren Teil eines Friedensabkommens.
Die Separatisten im Süden des Bürgerkriegslands Jemen haben Verhandlungen mit der international anerkannten Regierung ausgesetzt.
Der sogenannte Südliche Übergangsrat (STC) warf den Regierungsanhängern am Mittwoch unter anderem vor, einen vereinbarten Waffenstillstand verletzt zu haben, wie es in einer an Saudi-Arabien gerichteten Erklärung heisst.
Die Verhandlungen zwischen beiden Seiten sind Teil eines Friedensabkommens, das im vergangenen Jahr in der saudischen Hauptstadt Riad unterzeichnet worden war.
Reaktion auf «unverantwortliches Verhalten»
Die Gespräche auszusetzen sei eine Reaktion auf das «unverantwortliche Verhalten» der Regierungsanhänger, twitterte STC-Vizepräsident Hani bin Brik. Die Separatisten begründeten ihren Schritt auch mit dem Zusammenbruch der öffentlichen Dienstleistungen und der Währung im Süden des Jemen.
Der 2017 gebildete Übergangsrat im Südjemen kämpft eigentlich gemeinsam mit der Regierung des international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi gegen die Huthi-Rebellen, die seit 2014 die Hauptstadt Sanaa und weitere Gebiete des Jemen kontrollieren. Dabei wird der STC von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterstützt, die Regierung wiederum vor allem von Saudi-Arabien.
Huthis sollen Verbündete des Irans sein
Trotz des gemeinsamen Feindes bröckelte das Bündnis: Bereits im April hatte der STC entgegen des Riad-Abkommens die Hafenstadt Aden unter Kontrolle genommen und dort eine Selbstverwaltung ausgerufen. Einige Monate später erklärten sich die Separatisten auf Druck Saudi-Arabiens bereit, die Macht zu teilen.
Riad bombardiert seit 2015 Jemens Huthis und will einen Bruch des Bündnisses im Kampf gegen die Rebellen verhindern. Saudi-Arabien sieht in den Huthis einen Verbündeten seines Erzfeindes Iran.
Die Regierung und der STC hatten in den vergangenen Wochen Gespräche über die Bildung einer neuen Regierung geführt. Diese soll Minister als Vertreter des STC umfassen und eine ausgeglichene Vertretung aus dem Norden und Süden des Jemen gewährleisten.