Skripal-Affäre: Moskau weist Dutzende Diplomaten aus

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DPA, Luca Ferrari

Russland,

So wie du mir, so ich dir: Russland reagiert auf die Entscheidung westlicher Staaten, über 140 russische Diplomaten auszuweisen, in gleicher Manier und entlässt genauso viele europäische Botschafter. Damit verschärft sich der Konflikt um die Skripal-Affäre.

Dies als Reaktion auf die Entscheidung zahlreicher westlicher Staaten, über 140 russische Diplomaten aus dem Land zu verweisen. Russland wies nun wie angekündigt genauso viele Diplomaten aus, wie zuvor westliche Staaten es getan hatten. Einzige Ausnahmen: Belgien und Ungarn.

Das russische Aussenministerium.
Das russische Aussenministerium. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland liess der Ankündigung Taten folgen und verwies zahlreiche europäische Diplomaten aus dem Land.
  • Für jedes Land will Moskau so viele Diplomaten ausweisen, wie russische Diplomaten des Landes verwiesen wurden.
  • DIe EU kritisiert das Vorgehen.
  • Kremlsprecher Dmitri Peskow begründet, dies sei nur die Reaktion auf «unfreundliches Benehmen gegenüber Russland».

Russland hat im Konflikt mit dem Westen Dutzende Diplomaten ausgewiesen und den Streit um den Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal damit weiter verschärft. Das russische Aussenministerium hatte zahlreiche europäische Botschafter einbestellt und ihnen die Ausweisungen verkündet.

Hunderte Diplomaten Opfer des Schlagabtauschs

Der Schlagabtausch ist Teil des Konfliktes um den vergifteten Ex-Agenten Skripal und seiner Tochter Julia in Grossbritannien. Die britischen Ermittler gehen davon aus, dass beide mit dem in der früheren Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok vergiftet wurden. London bezichtigt daher den Kreml als Drahtzieher. Moskau weist die Anschuldigungen zurück.

Am stärksten traf Russlands Antwort die USA. 60 US-Diplomaten werden das Land verlassen müssen. Auch das US-Generalkonsulat in St. Petersburg wird geschlossen. Damit griff Russland zu denselben Massnahmen, welche die USA zuvor bei ihnen vorgenommen hatten. Im gleichen Prinzip geht Russland mit den anderen Staaten um. Einige – darunter Grossbritannien – erhielten «bloss» eine Warnung, ihre Diplomaten-Zahl in Russland jener der russischen Diplomaten im eigenen Land anzupassen.

Keine klaren Beweise

«Wir haben den diplomatischen Krieg nicht begonnen», begründete Kremlsprecher Dmitri Peskow das Vorgehen. Die Sanktionen seien lediglich die Antwort auf «unfreundliche Handlungen gegenüber Russland». Er verweist ausserdem darauf, dass keine klare Beweislage gegenüber Russland bestehen würde.

Sergej Skripal sei weiterhin in einem kritischen, aber stabilen Zustand. Seine Tochter Julia sei indessen wieder bei Bewusstsein (Nau berichtete).

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