Basel: Niedrige Pegel am Bodensee – was ist mit dem Rhein?
Der März war ungewöhnlich warm und trocken. Am Bodensee geht den Ufern daher aktuell stetig das Wasser aus. Ist der Rhein genauso hart betroffen?

Das Wichtigste in Kürze
- Am Bodensee sind die Pegelstände derzeit rekordverdächtig niedrig.
- Im Rhein gibt es auch weniger Wasser, die Lage im Bereich Basel aber weniger dramatisch.
- Für Frachter ist sowieso eine ganz andere Gegend von entscheidender Bedeutung.
Der Bodensee verliert aktuell an Wasser. Der Pegel dort ist ungewöhnlich niedrig – wo sonst am Ufer Wasser zu finden ist, herrscht vermehrt Trockenheit.
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Ausbleibender Regen sowie mangelnde Schneeschmelze setzen dem See derzeit zu. Doch wie sieht es mit dem Rhein aus?
Der Fluss entspringt in den Alpen und fliesst durch den Bodensee hindurch.

In Basel etwa sind die Pegelstände tatsächlich auch niedrig, aber «nicht besorgniserregend».
Dies schreibt auf Anfrage Denis Bernhardt von den Schweizerischen Rheinhäfen.

Die Grossschifffahrt laufe so weit normal, auch wenn die Auslastung nicht mehr das Maximum betrage.
Entscheidend sei für Frachtschiffe sowieso nicht der Pegel in Basel, sondern der in Kaub (D).
Dort befindet sich die niedrigste Stelle auf der gesamten Strecke von Rotterdam bis in den Süden. Die Ladung muss also nach dem Pegelstand der rheinland-pfälzischen Stadt ausgerichtet werden.
Auch die Passagierschifffahrt scheint wenig betroffen. «Die Basler Personenschifffahrt ist wie gewohnt und ohne Einschränkungen unterwegs», schreibt Frédéric Petignat. Er ist der Geschäftsführer der Basler Personenschifffahrt AG.
Schleusen und Zuflüsse entspannen die Lage
Als Grund für die weniger dramatische Situation nennt Bernhardt Schleusen, die von Kembs (F) bis Birsfelden das Wasser «stauen». Die Fliessgeschwindigkeit nimmt dort erheblich ab.
Ebenso wird der Hochrhein noch von einigen Zuflüssen, wie der Aare oder der Birs, stetig mit genügend Wasser versorgt.

Dennoch kann die Lage in nächster Zeit problematischer werden. Bis zum Wochenende ist kaum Regen vorhergesagt.
«Wenn in den nächsten Wochen kein Niederschlag erfolgt oder keine Schneeschmelze eintritt, wird sich die Situation vermutlich verschärfen», sagt Denis Bernhardt.
Hauptsächlich würde dies aber andere Gegenden am Oberrhein eher treffen – weniger Basel.
Keine Sperren bei zu wenig Wasser
Allgemein gibt es bei Niedrigwasser für den Bereich Basel gar keine Schifffahrtssperre. Grund dafür sind die sich jeweils unterscheidenden Charakteristika jedes einzelnen Bootes.
Jeder Kapitän muss selbst entscheiden, ob er eine Durchfahrt verantworten kann.
Frachter, die lange Strecken zurücklegen, sind zusätzlich limitiert dadurch, wie die Pegel anderswo stehen.