Skripal-Nichte will für kremlnahe Partei in Russland kandidieren
Die Nichte des vergifteten Ex-Spions Sergej Skripal interessiert sich für eine Kandidatur in Russland. Und zwar will sie für eine kremlnahe Partei antreten.
Das Wichtigste in Kürze
- Viktoria Skripal will als Kandidatin für die kremlnahe Partei Gerechtes Russland antreten.
- Im Skripal-Fall spielt die Nichte des vergifteten Ex-Spions eine undurchsichtige Rolle.
Die Nichte des vergifteten Ex-Spions Sergej Skripal will in der russischen Provinz für ein politisches Amt kandidieren. Viktoria Skripal stehe bei der Regionalwahl im Gebiet Jaroslawl auf der Liste der kremlnahen Oppositionspartei Gerechtes Russland, bestätigte die 46-Jährige am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Sie sympathisiere schon seit einiger Zeit mit der Partei, sei jedoch kein Parteimitglied, sagte sie. Als Politikerin wolle sie sich für mehr Umweltschutz und Bildung einsetzen.
Gerechtes Russland gilt als linkskonservative, aber regierungsnahe Opposition. Eine Sprecherin von Gerechtes Russland bestätigte die Kandidatur.
Undurchsichtige Rolle im Skripal-Fall
Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren nach britischen Angaben in Salisbury mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden. London bezichtigt Russland, für den Anschlag verantwortlich zu sein, Moskau bestreitet dies. Der Fall hatte eine internationale Krise ausgelöst.
Viktoria Skripal, die in Jaroslawl rund 270 Kilometer nördlich von Moskau lebt, spielt in dem Fall um ihre in Grossbritannien vergifteten Verwandten eine undurchsichtige Rolle. Sie zweifelt die britische Version an und gab seitdem öfters Interviews über den angeblichen Zustand der beiden. Ihre Verwandten könnten auch Opfer einer Fischvergiftung geworden sein, sagte sie einmal.