Snowden soll den Friedensnobelpreis bekommen

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Schweden,

Sieben schwedische Parlamentarier haben den Ex-Geheimdienstler Edward Snowden für den Friedensnobelpreis nominiert. Damit solle gegen den Missbrauch von Militärmacht ein Zeichen gesetzt werden.

Edward Snowden
Edward Snowden zeigt sich über die neusten Spionage-Enthüllungen besorgt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schwedische Parlamentarier haben Edward Snowden für den Friedensnobelpreis nominiert.
  • Der Ex-Geheimdienstler soll für seine Verdienste im Kampf gegen den überbordenden Cyberwar ausgezeichnet werden.

Edward Snowden sei einer der grössten Whistleblower der Geschichte, schreiben sieben links-grüne schwedische Parlamentarier an das Nobel-Komitee in Oslo. In verantwortungsbewusster Art habe er Daten an Journalisten übergeben, um aufzudecken, wie amerikanische Geheimdienste Telefon, Internet und andere Kommunikationsmittel überwachten.

Im Sinne des Erfinders

Snowden habe den Friedensnobelpreis verdient, weil jetzt ein speziell guter Moment sei, ein Zeichen zu setzen. Alfred Nobel habe den Preis 1895 gestiftet um die Abrüstung zu fördern. Weil der Cyberkrieg immer wichtiger werde, brauche es auch dort Abrüstung.

Snowdens Beitrag dazu sei gegenwärtig besonders wichtig, weil der aktuelle US-Präsident Donald Trump wenig Lust zeige, legale oder ethische Grenzen seiner Macht zu respektieren.

Snowdens Chancen intakt

Snowden war bereits 2014 einmal für den Friedensnobelpreis nominiert, als die damals 14jährige Malala Yousafzai und der indische Kinderrechtsaktivist Kailash Satyarthi den Preis erhielten. Das Nobel-Komitee hat den Preis in der Vergangenheit wiederholt dazu benutzt, ein politisches Zeichen zu setzen.

So hat 2009 US-Präsident Barack Obama den Preis erhalten, obwohl er erst ein halbes Jahr im Amt war und die in ihn gesetzten Hoffnungen für Friedensarbeit nicht erfüllte. Zwei Jahre zuvor wurden der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore und der Weltklimarat ausgezeichnet. Damit sollte dem Kampf gegen den Klimawandel noch mehr politisches Gewicht verliehen werden.

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