Spaniens Trockenheit bringt versunkene Dörfer ans Licht
Spanien erlebt derzeit die schwerste Dürre der vergangenen Jahrzehnte. Der Wassermangel bringt auch kuriose Begleiterscheinungen mit sich: So tauchen plötzlich versunkene Ortschaften wieder auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen einer schweren Dürre in vielen Teilen Spaniens ist der sehr Wasserstand so niedrig.
- Deshalb ragen plötzlich wieder alte Brücken, Fabriken und Kirchen aus dem Boden.
Vicente Nieto kann die Tränen kaum zurückhalten, wenn er von La Muedra spricht - jenem Dorf, in dem er vor 86 Jahren geboren wurde. Als der Spanier vier Jahre alt war, musste die Familie fortziehen. Der ganze Ort wurde geflutet, ein Stausee entstand. Jetzt ist La Muedra in der nordwestlichen Region Kastilien und León wieder aufgetaucht: Wegen einer schweren Dürre in vielen Teilen Spaniens ist der Wasserstand des Sees so niedrig, dass die Ruinen, eine Fabrik, eine alte römische Brücke und der Glockenturm der Kirche plötzlich wieder aus dem Boden ragen.
Auch in anderen Landesteilen bringt der Regenmangel viele Erinnerungen ans Licht, an die Zeiten, als unter der Diktatur von Francisco Franco (1939-1975) Dutzende Dörfer umgesiedelt wurden, um Platz für riesige Wasserreservoirs zu schaffen.
Spanien erlebt derzeit eine der schwersten Dürreperioden in Jahrzehnten. Das Frühjahr war bereits extrem trocken, der Sommer bescherte Rekordtemperaturen und auch der Herbst brachte bislang kaum Regen.