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Absturz: Staatschefs kondolieren nach Tod von Irans Präsident Raisi

Keystone-SDA
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Iran,

Nach einer Suchaktion ist der im Iran abgestürzte Präsidenten-Helikopter gefunden worden. Es gibt keine Überlebenden, Ebrahim Raisi ist tödlich verunglückt.

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Diese Drohnenaufnahmen zeigen die Absturzstelle des Helikopters. - X@IrnaEnglish

Das Wichtigste in Kürze

  • Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist mit einem Helikopter tödlich verunfallt.
  • 65 Rettungsteams suchten stundenlang nach der verunglückten Maschine.
  • Im Iran wurden nun fünf Tage Staatstrauer angeordnet.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi (†63) und sein Aussenminister Hussein Amirabdollahian (†60) sind beim Absturz ihres Helikopters im Iran ums Leben gekommen. Keiner der neun Insassen habe überlebt, berichteten die staatliche Nachrichtenagentur Irna und das Staatsfernsehen am Montag.

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach dem Tod von Präsident Ebrahim Raisi fünf Tage Staatstrauer angeordnet. Dies ging aus einer Mitteilung vom Montag hervor.

Gleichzeitig übertrug der Religionsführer die Amtsgeschäfte an Raisis ersten Vize Mohammed Mochber und beauftragte ihn, gemeinsam mit der Spitze der Justiz und des Parlaments, innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen zu organisieren. Chamenei drückte Raisis Familie und den Angehörigen der weiteren Opfer des Helikopter-Unglücks sein Beileid aus.

Irans Präsident
Ebrahim Raisi ist mit einem Helikopter tödlich verunfallt. - Keystone

EU-Ratschef Charles Michel hat im Namen der EU sein Beileid bekundet. Kremlchef Wladimir Putin hat den bei einem Hubschrauberabsturz getöteten iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi als einen herausragenden Politiker und wahren Freund Russlands gewürdigt.

Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem Iran nach dem Tod von Raisi kondoliert. Ebenso Chinas Präsident Xi Jinping. China habe «einen guten Freund verloren».

UN-Generalsekretär António Guterres hat den Familien, sowie der Regierung und den Menschen im Iran ebenfalls sein Beileid ausgesprochen. Die Nachricht habe ihn traurig gemacht, sagte Guterres am Montag laut seinem Sprecher in New York.

Aussenminister Ignazio Cassis hat sich den Beileidsbekundungen zum Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und seines Aussenministers Hussein Amirabdollahian angeschlossen. Er drückte den Angehörigen aller Opfer sowie der iranischen Bevölkerung auf dem Kurznachrichtendienst X sein Beileid aus.

Bundesrat Cassis kondoliert auf X. - Screenshot X/@ignoaziocassis

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hab ebenfalls ihr Beileid ausgesprochen sowie ihre Solidarität mit dem Iran ausgedrückt. Auch das französische Aussenministerium hat kondoliert.

Maschine verschwand vom Radar

Raisi war am Sonntagnachmittag zusammen mit Aussenminister Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten des Aserbaidschan, Ilham Aliyev, als ihre Maschine bei dichtem Nebel vom Radar verschwand.

Gemeinsam hatten sie im Nachbarland einen Staudamm eingeweiht. Mit insgesamt drei Helikoptern machte sich der Tross danach auf den Rückweg gen Iran, doch die Präsidentenmaschine kam nicht an ihrem Bestimmungsort an.

Daraufhin entbrannten Spekulationen, ob der Absturz auf schlechtes Wetter, einen technischen Defekt am Hubschrauber oder gar Sabotage zurückzuführen sei. Klarheit darüber gab es bis zum Montagmorgen nicht.

So wurde das Helikopter-Wrack vorgefunden. Niemand hat überlebt. - keystone

Israel hat sich nach dem tödlichen Helikopter-Absturz bislang nicht offiziell geäussert – israelische Medien berichteten am Montag jedoch unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsvertreter, dass Israel nichts mit dem Vorfall im Land seines Erzfeindes zu tun habe.

Die israelische Zeitung «Jediot Achronot» berichtete am Montag, Israel erwarte keine echten Auswirkungen durch den Tod von Raisi und Amirabdollahian auf den jüdischen Staat. Man gehe nicht von einer Änderung der Politik der Islamischen Republik Israel gegenüber aus.

Iran droht politische Krise

Irans Luftwaffe gilt als stark veraltet, ihre Modernisierung kommt angesichts scharfer internationaler Sanktionen kaum voran, Ersatzteile sind schwer zu beschaffen. Immer wieder kommt es zu folgenschweren Unfällen und Abstürzen.

Stundenlang suchten Rettungskräfte bei strömenden Regen, Nebel und in schwierigem Terrain nach der Absturzstelle, ehe sie die Trümmer des Helikopters am frühen Morgen an einem Hang entdeckten. Iranische Medien zeigten Bilder eines völlig ausgebrannten Wracks.

Das Unglück dürfte die Islamische Republik in eine politische Krise stürzen. Mangels Alternativen dürfte sich die Suche nach einem langfristigen Nachfolger für Raisi schwierig gestalten. Und insbesondere Amirabdollahian war als Aussenminister seit Beginn des Gaza-Kriegs verstärkt in die Öffentlichkeit gerückt und hatte zahlreiche Reisen zu Verbündeten unternommen.

Regierung wegen repressiver Politik in der Kritik

Während Regierungsanhänger um die Staatsmänner trauerten, brachten zahlreiche Iranerinnen und Iraner in sozialen Medien ihre Schadenfreude über den Hubschrauberabsturz zum Ausdruck. Raisis Regierung steht seit Jahren wegen ihrer erzkonservativen Wertevorstellungen, der Unterdrückung von Bürgerrechten und der schweren Wirtschaftskrise im Iran in der Kritik.

Iran
Tausende Iraner sind in der Nacht auf Montag zu Gebeten für Irans Präsident zusammengekommen. - Keystone

Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei versicherte bereits am Sonntag, dass die Regierungsgeschäfte in keinem Fall beeinträchtigt würden. «Es wird keine Unterbrechung der Aktivitäten des Landes geben», zitierte ihn die Staatsagentur Irna.

Raisi war im August 2021 als neuer Präsident vereidigt worden. Der erzkonservative Kleriker wurde damit offiziell Nachfolger von Hassan Ruhani, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr antreten durfte. Als Spitzenkandidat der politischen Hardliner sowie Wunschkandidat und Protegé des Religionsführers Chamenei hatte Raisi die Präsidentenwahl mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen.

ebrahim raisi
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi besuchte seinen Aserbaidschanischen Amtskollegen Ilham Aliyev. - keystone

Mit Raisis Tod dürfte ein heftiger Machtkampf ausbrechen, schrieb der Iran-Experte Arash Azizi in einer Analyse für die US-Zeitschrift «The Atlantic». Raisis Passivität habe Herausforderer unter den Hardlinern ermutigt. Sie würden seine schwache Präsidentschaft als Chance sehen. «Der Tod von Raisi würde das Machtgleichgewicht zwischen den Fraktionen innerhalb der Islamischen Republik verändern», hiess es noch bevor iranische Staatsmedien Raisis Tod bestätigten.

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