Der Streit in der orthodoxen Kirche zwischen Moskau und Konstantinopel um die Gläubigen in der Ukraine spitzt sich zu.
Ukraine-Krieg
Eine orthodoxe Kirche in Moskau. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Streit in der orthodoxen Kirche über die gläubigen in der Ukraine eskaliert.
  • Die russische Kirche sieht das Nachbarland weiter als ihr angestammtes Gebiet.
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Der Streit in der orthodoxen Kirche zwischen Moskau und Konstantinopel um die Gläubigen in der Ukraine spitzt sich zu. Eine ausserordentliche Bischofssynode der Russisch-Orthodoxen Kirche drohte damit, den Vorrang des Patriarchen von Konstantinopel nicht mehr anzuerkennen.

Der russische Patriarch Kirill erklärte, er werde im Gottesdienst nicht mehr für sein Gegenüber Bartolomaios beten. Dies komme einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gleich, erläuterte der für Aussenbeziehungen zuständige Metropolit Ilarion am Freitag in Moskau.

Die Orthodoxie in der Ukraine ist in mehrere Kirchen gespalten. Die russische Kirche sieht das Nachbarland weiter als ihr angestammtes Gebiet. Die Ukraine verlangt dagegen für ihre Ortskirche die rechtliche Selbstständigkeit (Autokephalie), weil sie Russland und die russische Kirche als feindlich empfindet.

«Erster unter Gleichen»

Der Patriarch von Konstantinopel mit Sitz in Istanbul gilt in der Weltorthodoxie als «Erster unter Gleichen». Bartolomaios hat sich zuletzt auf die Seite von Kiew gestellt und Vertreter für die Ukraine ernannt. Dies gilt als Schritt zur Vorbereitung auf die Autokephalie.

Die Moskauer Bischofssynode erklärte am Freitag, die russische Kirche werde in keinem Gremium mehr mitarbeiten, in dem Konstantinopel den Vorsitz habe. Durch die Spaltung in eine Moskauer und eine Kiewer Kirche ist es in der Ukraine seit den 1990er Jahren mehrfach zu Gewalt und zu Streit um Gotteshäuser gekommen.

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