Bei Treffen der wichtigsten orthodoxen Kirchenführer aus Russland und der Türkei gab es keine Auskünfte zum Status der Orthodoxen in der Ukraine.
Ukraine-Krieg
Eine orthodoxe Kirche in Moskau. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Es fand ein Treffen der wichtigsten orthodoxen Kirchenführer statt.
  • Der Status der ukrainischen Orthodoxen blieb weiterhin unklar.
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Ein Treffen der wichtigsten orthodoxen Kirchenführer aus Moskau und Istanbul ist ohne Ankündigungen zum künftigen Status der Orthodoxen in der Ukraine zu Ende gegangen. Patriarch Kirill, Oberhaupt der Russisch-orthodoxen Kirche, sprach am Freitag in Istanbul mit dem ökumenischen Patriarchen Bartholomaios, der traditionell ranghöchster Führer der Orthodoxie ist.

Kirill äusserte sich demnach ausweichend auf die Frage, ob über die Ukraine gesprochen worden sei. Es sei ein «Gespräch unter Brüdern» gewesen, sagte er nach Mitteilung seines Kirchenamtes. «Es gab nichts Geheimes, nichts, was das Bewusstsein erschüttern würde.»

Dagegen sagte der ukrainische Erzbischof Jewstratii, Bartholomaios habe dem Gast aus Moskau signalisiert, dass er einer Selbstständigkeit der ukrainischen Kirche zustimmen werde. Jewstratii berief sich dabei auf einen Mitarbeiter des Patriarchen von Konstantinopel, wie die Agentur Interfax in Kiew meldete.

Kirchliche Selbstständigkeit

Die Russisch-orthodoxe Kirche betrachtet die Ukraine weiter als ihr angestammtes Gebiet und unterhält dort viele Gemeinden und Klöster. Die Ukraine bemüht sich seit der Unabhängigkeit 1992 auch um kirchliche Selbstständigkeit. Die gewaltsamen russischen Übergriffe auf die Ukraine seit 2014 haben das Drängen verstärkt. Bislang ist die Selbstständigkeit (Autokephalie) der neuen Ukrainisch-orthodoxen Kirche mit eigenen Kiewer Patriarchat aber nicht anerkannt.

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