Südafrika geht vor Wahlen der Strom aus
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa ist wegen anhaltender Stromausfälle drei Monate vor den Wahlen in Erklärungsnot geraten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Vernachlässigung der Wartung führte in Südafrika verstärkt zu grossen Stromausfällen.
- Präsident Cyril Ramaphosa ist deshalb drei Monate vor den Wahlen in Bedrängnis.
Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa ist wegen massiver Probleme beim staatlichen Energieversorger Eskom drei Monate vor den Wahlen in Erklärungsnot geraten. Nach Tagen anhaltender Stromausfälle versprach Ramaphosa am Donnerstag im Parlament eine rasche Sanierung des überschuldeten Monopolisten. «Die nächsten Wochen und Monate werden schwierig sein», sagte er. Aber die Reform des Unternehmens müsse beschleunigt werden.
Eine Vernachlässigung der Wartung von Kraftwerken hatte zuletzt verstärkt zu grossen Ausfällen geführt. Seit Montag schaltet der Versorger im ganzen Land gezielt den Strom ab. Damit wird die Gesamtnachfrage um mehrere Stunden gedrosselt. Grössere Unternehmen können in der Zeit auf kostspielige Generatoren umsteigen, für Privatpersonen ist dies kaum erschwinglich. Auch alle Verkehrsampeln fallen bei den Abschaltungen aus, was zu Staus führt.
Wähler verärgert
Die Regierungspartei ANC bemüht sich am 8. Mai um eine Wiederwahl. Für Ramaphosa kommen die Probleme bei dem Versorger daher höchst ungelegen: sie verärgern Wähler und bremsen die ohnehin siechende Wirtschaft weiter aus. Der Finanzminister soll kommende Woche einen Notkredit der Regierung an Eskom ankündigen. Dies sei kein einfacher Schritt in Zeiten extrem knapper Mittel, sagte Ramaphosa.
Eskom hat Medienberichten zufolge einen Schuldenberg von umgerechnet fast 30 Milliarden Euro angehäuft - das entspricht knapp 10 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung Südafrikas.