Südafrika: Polizei will Arbeiter in illegaler Goldmine «ausräuchern»
Die südafrikanische Polizei kappt die Lebensmittel- und Wasserversorgung für Arbeiter einer illegalen Goldmine.
Das Wichtigste in Kürze
- In Südafrika verharren Bergarbeiter in einer illegalen Goldmine – wie viele, ist unklar
- Nun stoppten die Behörden die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser.
- Angehörige sind besorgt.
In einem illegalen Bergwerk in Südafrika harren derzeit hunderte, möglicherweise gar mehrere tausend Minenarbeiter unter der Erde aus. Ihnen droht ein grausames Schicksal.
Wie der US-amerikanische Fernsehsender CNN berichtet, hat die Regierung die lebensnotwendige Versorgung für die Menschen eingestellt. Sie bekommen keine Lebensmittel, kein Wasser und keine sonstige Hilfe mehr. Die Polizei will damit gegen den illegalen Bergbau vorgehen und die Arbeiter zwingen, an die Oberfläche zu kommen.
«Wir werden den Kriminellen keine Hilfe schicken», erklärte Präsidentschaftsministerin Khumbudzo Ntshavheni am Mittwoch. «Wir werden sie ausräuchern.»
Auf Druck der Behörden stellten sich laut einem Polizeisprecher bislang 1172 Bergarbeiter freiwillig. Am Donnerstag wurde zudem eine verweste Leiche aus dem Schacht geborgen.
Bis zu 4000 Arbeiter sollen in illegaler Goldmine ausharren
Wie viele Menschen sich noch in der stillgelegten Goldmine in Stilfontein in der Provinz North West befinden, ist unklar. Ein Sprecher der Provinzpolizei bezieht sich auf Aussagen von drei Arbeitern, die an die Oberfläche kamen.
Laut den Arbeitern könnten sich bis zu 4000 Bergleute in der Gruft befinden. Andere Polizeiberichte schätzen die Zahl auf mehrere Hundert.
Am Donnerstagnachmittag versammelten sich besorgte Angehörige in der Nähe des Bergwerks. «Wir sind hier wegen unserer Brüder und Schwestern», sagte eine Person zur Nachrichtenagentur AFP. «Mein Mann arbeitet hier, er ist seit acht Monaten unter der Erde.»
Die Polizei geht in Südafrika hart gegen den illegalen Bergbau vor. Der Goldabbau und Verkauf auf dem Schwarzmarkt kostet den Staat über eine halbe Milliarde Dollar pro Jahr. Dies laut Angaben der Arbeiterorganisation Minerals Council South Africa.