Sudan ruft nach Rekordüberschwemmungen dreimonatigen Notstand aus
Der Sudan hat nach Rekordüberschwemmungen mit fast hundert Toten den nationalen Notstand ausgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- 99 Menschen bei Überschwemmungen getötet - 100.000 Häuser beschädigt.
«Es wurde ein landesweiter dreimonatiger Notstand ausgerufen», erklärte das Innenministerium am Samstag in Khartum. Das ganze Land sei als Katastrophengebiet eingestuft worden.
Im Sudan hatten starke Regenfälle, die länger als einen Monat andauerten, schwere Überschwemmungen ausgelöst. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Suna berichtete, kamen bisher 99 Menschen ums Leben, 46 weitere wurden verletzt. Mehr als 100.000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört. Es handelt es sich um eine der schlimmsten Naturkatastrophen seit Jahrzehnten in dem afrikanischen Land.
Am schlimmsten betroffen sind die Bundesstaaten Nord-Darfur im Westen und Sannar im Süden de Landes. Vergangene Woche erklärte das sudanesische Wasser- und Bewässerungsministerium, dass der Blaue Nil eine Rekordhöhe seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als einem Jahrhundert erreicht habe.
Nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Hilfe (Ocha) im Sudan hatten die diesjährigen Überschwemmungen bereits Auswirkungen auf das Leben von 380.000 Menschen - im ganzen vergangenen Jahr waren 400.000 Menschen betroffen.
Der Sudan wird jedes Jahr von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Normalerweise regnet es in dem Land besonders stark zwischen Juni und Oktober.