Sudan: Spannungen zwischen Militär und Zivilisten grösser denn je

Janice Schnydrig
Janice Schnydrig

Sudan,

Die Spannungen zwischen dem Militär und den Zivilisten im Sudan haben nach einem Putschversuch den Tiefpunkt erreicht.

Sudan
Der zivile Ministerpräsident Abdalla Hamdok im Sudan denkt nicht, dass das Problem zwischen Zivilisten und dem Militär ist. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Spannungen zwischen dem Militär und der Zivilbevölkerung im Sudan sind grösser denn je.
  • Das Komitee fordert die Menschen auf, sich für Strassenproteste vorzubereiten.

Im Sudan ist das Verhältnis zwischen Militär und Zivilisten am Sonntag so schlimm wie noch nie, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Hochrangige Beamte forderten nach einem Putschversuch die Öffentlichkeit auf, sich auf Demonstrationen gegen den Rückzug der offiziellen Sicherheitsleute vorzubereiten.

Die Situation bringt den Übergang zu einer demokratischen Zivilregierung in seine prekärste Lage seit der Absetzung des Präsidenten Omar al-Bashir. Nach dem Putschversuch am Dienstag haben sich militärische und zivile Partner durch Bashir-treue Soldaten die Stirn geboten. Die Politiker wurden von den Generälen beschuldigt, dass sie die Streitkräfte entfremden und nicht richtig regieren. Wohingegen zivile Beamte das Militär beschuldigten, eine Machtübernahme anzustreben.

Komitee im Sudan ist schutzlos

Am Sonntag sagten Mitglieder des Komitees im Sudan, dass sie eine Mitteilung erhielten: Das Militär habe seinen Schutz vom Hauptquartier des Komitees und seiner Vermögenswerte zurückgezogen. Die Soldaten wurden durch Polizeibeamte ersetzt, sagten sie gemäss Reuters.

Das Ziel des Komitees ist es, den politischen und finanziellen Apparat der gestürzten Regierung zu erschlagen. Mohamed Al-Faki Sulieman, der Leiter dieser Gruppe, sagte, dass ihm der offizielle Schutz entzogen worden sei. In einer Rede beim Hauptsitz des Komitees forderte er die Menschen auf, sich auf Strassenproteste vorzubereiten.

Ministerpräsident Abdalla Hamdok erklärt

«Wir werden unsere Regierung, unser Volk und den demokratischen Übergang bis zum letzten Blutstropfen verteidigen. Sollte es eine Bedrohung für den demokratischen Übergang geben, werden wir die Strassen füllen und an vorderster Front stehen. So ist es unsere Verantwortung», sagte er.

In einer Erklärung sagte der zivile Ministerpräsident Abdalla Hamdok, der Streit sei nicht zwischen Militär und Zivilisten. Es gehe eher um die, die an den demokratischen Übergang glaube und anderseits um die, die den Weg blockieren wollen.

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