Berichte: Dutzende Marktbesucher bei Luftangriff im Sudan getötet

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Sudan,

Bei einem Luftangriff der sudanesischen Armee auf einen Markt in Nord-Darfur wurden Dutzende Zivilisten getötet und zahlreiche weitere schwer verletzt.

Sudan
Bei einem Luftangriff der sudanesischen Armee in Nord-Darfur wurden Dutzende Zivilisten getötet und viele verletzt. (Archivbild) - dpa

Bei einem Luftangriff der sudanesischen Armee sind nach Berichten von Nichtregierungsorganisationen Dutzende Zivilisten auf einem Markt getötet worden. Zahlreiche weitere Menschen wurden demnach bei dem Bombardement am Montag in der westlichen Region Nord-Darfur schwer verletzt.

Die Angaben zu Toten und Verletzten unterschieden sich aber: Die Menschenrechtsorganisation Emergency Lawyers sprach von Hunderten Todesopfern. Das Darfur-Netzwerk für Menschenrechte bezifferte die Zahl der Toten auf mindestens 61.

Die Armee äusserte sich bislang nicht zu den Berichten. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das Darfur-Netzwerk berief sich auf Augenzeugenberichte. Die Organisation teilte mit, der Marktplatz der Stadt Tora sei zur Hauptgeschäftszeit bombardiert worden, als Frauen, Kinder und ältere Menschen gerade einkauften.

Ende des Bürgerkriegs nicht absehbar

Nach knapp zwei Jahren des Konflikts zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) konnten die Regierungstruppen jüngst strategisch wichtige Gebiete im Osten des Landes zurückerobern, einschliesslich grosser Teile der Hauptstadt Khartum. Die RSF hält allerdings weitgehend die Kontrolle über die westliche Region des 50-Millionen-Einwohner Landes, vor allem Darfur. Dort arbeitet die Miliz mit Verbündeten am Aufbau einer Gegenregierung.

Ein Ende des Bürgerkriegs ist nicht abzusehen. Beiden Konfliktparteien, aber insbesondere den RSF, werden schwere Menschenrechtsverletzungen wie sexuelle Gewalt und willkürliche Erschiessungen von Zivilisten vorgeworfen.

Der Machtkampf zwischen den Regierungstruppen und den Paramilitärs hat die weltweit grösste Flüchtlingskrise ausgelöst. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind durch den Konflikt 12,9 Millionen Menschen vertrieben worden.

Kommentare

User #1350 (nicht angemeldet)

Beat Jans soll sofort dafür sorgen, dass besonders vulnerable Personen aus dem Sudan in die Schweiz geflogen werden und unbürokratisch Asyl erhalten. Menschenleben retten, hat oberste Priorität!

User #5560 (nicht angemeldet)

Fangen die da jetzt auch so an respektive wieder. Arme Zivilisten

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