Sudans Präsident Umar Al-Baschir ist offenbar zurückgetreten

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Sudan,

Seit 30 Jahren ist Umar Al-Baschir im Sudan an der Macht – doch wie lange noch? Aus Regierungskreisen heisst es, dass der Diktator gehe. Das Volk feiert.

Umar Al-Baschir
Präsident Umar Al-Baschir, Präsident vom Sudan. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 30 Jahren ist Umar Al-Baschir im Sudan an der Macht.
  • Jetzt ist der Diktator offenbar zurückgetreten.
  • Die Menschen auf den Strassen feiern jetzt schon.

Drei Jahrzehnte lang hielt sich Sudans Präsident Al-Baschir an der Macht. Nun ist der Diktator Regierungskreisen zufolge zurückgetreten.

Tausende Menschen gingen heute Donnerstag auf die Strasse und feierten. Etlich liefen mit der Flagge Sudans durch die Strassen oder riefen Parolen wie, «endlich werden wir das Al-Baschir-Regime los».

Die genaue Lage ist noch unklar. Auch wo sich der 75-jährige Al-Baschir aufhält ist unbekannt. Nach unbestätigten Informationen soll er entweder unter Hausarrest stehen oder sich auf den Weg nach Saudi-Arabien gemacht haben.

Grosse Protestwelle gegen Umar Al-Baschir

Seit Monaten demonstrieren Zehntausende gegen den Langzeitpräsidenten, der das Land im Nordosten Afrikas seit 1989 mit harter Hand regiert. Ausgelöst wurden die Demonstrationen durch die schwere Wirtschaftskrise, in der sich das Land seit Jahren befindet – vor allem wegen der Abspaltung des ölreichen Südsudans 2011. Ende vergangenen Jahres kürzte die Regierung dann Benzin- und Brotpreise.

Doch die Proteste richteten sich zunehmend gegen den 75 Jahre alten Präsidenten selbst. Al-Baschir versuchte zunächst gegenzusteuern: Im Februar verhängte er einen Ausnahmezustand, löste seine Regierung und die der Bundesstaaten auf und erklärte, er würde als Chef der Regierungspartei zurücktreten. Dies entschärfte die Lage aber nicht.

Umar Al-Baschir
Eine Demonstrantenkundgebung gegen Umar Al-Baschir findet in der Nähe des militärischen Hauptquartiers in der Hauptstadt statt. - dpa

Die Proteste spitzten sich seit dem Wochenende zu. Tausende Menschen versammelten sich täglich zu einer Sitzblockade vor der Zentrale der Streitkräfte, die auch gleichzeitig die Residenz von Al-Baschir ist. Sicherheitskräfte gingen teilweise mit scharfer Munition vor und töteten einem Ärzteverband zufolge mindestens 21 Menschen. Dabei stellten sich Angaben aus Khartum zufolge auch Teile der Streitkräfte auf die Seite der Demonstranten und lieferten sich Schusswechsel mit Sicherheitskräften.

Sudans Verlust zahlreicher Ölfelder

Der Sudan ist einem UN-Index zufolge eines der 25 ärmsten Länder der Welt. Bis zur Abspaltung des Südsudans war die Wirtschaft stark vom Öl abhängig, dies machte der Weltbank zufolge die Hälfte der Staatseinnahmen und 95 Prozent der Exporte aus.

Doch 2011 verlor der Sudan die meisten Ölfelder. In diesem Jahr wird laut des Internationalen Währungsfonds IWF mit einem Wirtschaftswachstum von -2,3 Prozent gerechnet. In dem Land, das etwa fünf Mal grösser ist als Deutschland, leben rund 41 Millionen Menschen.

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