Südkorea: 24 Jahre Haft für Ex-Präsidentin Park Geun Hye
Die ehemalige südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye muss für 24 Jahre ins Gefängnis. Dies hat ein Gericht in Seoul entschieden. Park Geun Hye wurden unter anderem Korruption und Machtmissbrauchs vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ehemalige südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye wurde zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt.
- Der 66-Jährigen wurde unter anderem Korruption vorgeworfen.
Ein Gericht in Seoul hat die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye wegen Korruption, Machtmissbrauchs und anderer Vergehen zu 24 Jahren Haft verurteilt. Das berichteten südkoreanische Sender am Freitag. Ausserdem habe sich Park des Machtmissbrauchs und der Nötigung schuldig gemacht.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 30 Jahren für die konservative Politikerin gefordert. Park soll unter anderem einer engen Vertrauten dabei geholfen haben, zahlreichen Unternehmen Zahlungen an deren Organisationen abzunötigen. Parks Freundin Choi Soon Sil wurde im Februar zu 20 Jahren Haft verurteilt.
Park wird unter anderem vorgeworfen, ihrer einstigen Vertrauten die Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben, obwohl diese kein öffentliches Amt innehatte. Nach Angaben des Gerichts half Park ihrer Freundin ausserdem, zahlreichen Unternehmen, die Samsung-Gruppe eingeschlossen, hohe Summen für Organisationen der Präsidenten-Freundin abzunötigen.
Park boykottierte den Prozess
Die 66 Jahre alte konservative Politikerin wurde am 9. Dezember 2016 nach langen Protesten aufgrund von Korruptionsvorwürfen vom Amt suspendiert. Im März des vergangenen Jahres wurde sie von ihren Amtspflichten enthoben. Später wurde sie verhaftet und wegen Machtmissbrauchs, Korruption, Nötigung und anderer Vorwürfe angeklagt. Park blieb der Urteilsverkündung, die im Fernsehen übertragen wurde, fern. Seit Oktober des vergangenen Jahres boykottiert sie ihren Prozess, nachdem ein Gericht ihre Untersuchungshaft verlängert hatte.
Der Richter verhängte gegen Park ausserdem eine Geldstrafe in Höhe von 18 Milliarden Won (etwa 14 Millionen Euro). «Sie missbrauchte ihre Macht, die ihr von der Bevölkerung übertragen wurde», sagte der Richter. Park habe sich ausserdem der Nötigung und der Weitergabe von Staatsgeheimnissen schuldig gemacht.