Südkorea fordert im Atomstreit von USA und Nordkorea mehr Mut
Das Wichtigste in Kürze
- Die Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm stocken.
- Südkoreas Präsident Moon Jae In wird ungeduldig.
Südkoreas Präsident Moon Jae In hat die USA und Nordkorea zu «mutigen Entscheidungen» in ihren stockenden Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm aufgerufen. «Nordkorea muss die atomare Abrüstung in Angriff nehmen, und die USA müssen ein günstiges Umfeld durch begleitende Massnahmen schaffen», sagte Moon.
Südkorea wolle die von US-Präsident Donald Trump wie auch vom nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un gewünschte Vermittlerrolle übernehmen, sagte Moon bei einer Kabinettssitzung am Dienstag. Doch müsse erst die Kommunikation zwischen diesen beiden Ländern aktiver werden.
Moons Appell kam eine Woche vor seinem Gipfeltreffen mit Kim. Das dritte Treffen zwischen beiden in diesem Jahr findet vom 18. bis zum 20. September in Pjöngjang statt. Sein Treffen mit Kim müsse einen weiteren «grossen Schritt» in Richtung einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel bringen, wurde Moon von seinem Büro zitiert.
Die weitere Entwicklung in den innerkoreanischen Beziehungen hängt auch wesentlich von Fortschritten bei den Gesprächen zwischen den USA und Nordkorea ab. Am Montag hatte Trumps Sprecherin Sarah Sanders bekanntgegeben, das Weisse Haus und die Regierung Nordkoreas bereiteten ein zweites Spitzentreffen zwischen dem US-Präsidenten und Kim vor. Details nannte sie nicht.
Kim und Trump waren am 12. Juni in Singapur erstmals zu einem historischen Gipfel zusammengekommen. Kim bekräftigte zwar seine Bereitschaft zur «Denuklearisierung». Bisher gab es jedoch keine konkreten Zusagen, wie und bis wann abgerüstet werden solle. Nordkorea verlangt von Washington unter anderem Sicherheiten.