Südkorea: Polizei durchsucht Büros von Präsident Yoon Suk Yeol
Die Krise in Südkorea verschärft sich: Das Präsidentenbüro wurde durchsucht, währenddessen versuchte sich der Ex-Verteidigungsminister in Haft umzubringen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Südkorea hat die Polizei die Büros von Präsident Yoon Suk Yeol durchsucht.
- Es geht um seine Rolle bei der Ausrufung des Kriegsrechts in dem Land.
- Die Ermittler wollen offenbar untersuchen, ob seine Massnahmen einem Aufstand gleichkämen.
- Zuvor wurde bekannt, dass der Ex-Verteidigungsminister in Haft Suizid begehen wollte.
Die südkoreanische Polizei hat das Büro von Präsident Yoon Suk Yeol wegen seiner Rolle bei der Ausrufung des Kriegsrechts von letzter Woche durchsucht. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur «Yonhap», war die Durchsuchung am Mittwoch Teil eines Versuchs der Strafverfolgungsbehörden, festzustellen, ob Yoons Massnahmen einem Aufstand gleichkämen.
Es wäre ein Verbrechen, das dem Präsidenten keine Immunität gewährt und in Südkorea gar mit der Todesstrafe geahndet werden kann. Eine Sonderermittlungseinheit bestätigte, dass sie das Präsidentenbüro und andere Behörden durchsucht habe.
«Das Sonderermittlungsteam hat eine Razzia im Präsidentenbüro, bei der National Police Agency, der Seoul Metropolitan Police Agency und dem Sicherheitsdienst der Nationalversammlung durchgeführt», teilte die Einheit in einer Nachricht an «Agence France-Presse» mit.
Ex-Verteidigungsminister will sich in Haft das Leben nehmen
Die Nachricht von der Razzia kam kurz nach einer Meldung von Beamten, dass Yoons ehemaliger Verteidigungsminister Kim Yong-hyun während seiner Haft in einem Internierungslager in Südkoreas Hauptstadt Seoul, einen Suizidversuch begangen hatte.
Kim, der am Mittwoch offiziell verhaftet wurde, nachdem ein Gericht einen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatte, soll eine Schlüsselrolle bei der Rebellion und dem Machtmissbrauch gespielt haben. Laut Shin Yon-hae, Generalkomissar des koreanischen Strafvollzuges, befindet sich der Ex-Verteidigungsminister in einem stabilen Zustand.
Kim war die erste Person, die aufgrund des Kriegsrechtsdekrets vom 3. Dezember festgenommen wurde. Ihm werden nun unter anderem „Ausübung wichtiger Aufgaben während eines Aufstands“ und „Missbrauch seiner Macht zur Behinderung der Ausübung von Rechten“ vorgeworfen.
Ein Sprecher des Bezirksgerichts Seoul erklärte gegenüber AFP, dass die formelle Festnahme Kims vor dem Hintergrund der Sorge erfolgt sei, dass Beweise vernichtet werden könnten.
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