Wenige Tage nach dem Test zweier Kurzstreckenraketen hat Nordkorea nach südkoreanischen Angaben erneut Fluggeschosse abgefeuert.
Am Hauptbahnhof von Seoul informiert eine Nachrichtensendung südkoreanische Pendler über den Waffentest. Foto: Ahn Young-Joon/AP
Am Hauptbahnhof von Seoul informiert eine Nachrichtensendung südkoreanische Pendler über den Waffentest. Foto: Ahn Young-Joon/AP - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea soll erneut mehrere Raketentests durchgeführt haben.
  • Laut Südkorea wurden am Mittwochmorgen mehrere Projektile abgefeuert.
  • Pjöngjang hatte erst vergangene Woche zwei Kurzstreckenraketen getestet.
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Am frühen Mittwochmorgen seien von der Ostküste Nordkoreas «mehrere unbekannte Projektile» abgefeuert worden. Das sagte ein Vertreter des südkoreanischen Generalstabs.

Unklar war zunächst, wie weit diese flogen. Die südkoreanische Armee bereite sich auf weitere mögliche Starts von Fluggeschossen vor, sagte der Militärvertreter. Demnach wurden die Projektile im Morgengrauen aus der Region um die nordkoreanische Stadt Wonsan abgefeuert.

Raketentest in Nordkorea
Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am 26.07.2019 zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Raketentest in Nordkorea. - KCNA/dpa

Letzte Woche bereits Raketentests

Erst am vergangenen Donnerstag hatte Nordkorea bei einem Waffentest zwei Kurzstreckenraketen in derselben Region starten lassen. Pjöngjang sprach von einer «Warnung» an Südkorea angesichts der geplanten gemeinsamen Militärmanöver von Seoul mit den USA.

Die Streitkräfte Südkoreas und der Vereinigten Staaten wollen im August gemeinsame Übungen abhalten. Die jährlichen Militärmanöver der beiden Verbündeten sorgen in Nordkorea regelmässig für wütende Reaktionen. Die USA haben in Südkorea rund 30'000 Soldaten stationiert.

Kim Jong-Un
Kim Jong Un will Südkorea und die USA vor dem geplanten Militärmanöver im August provozieren. - Keystone

Weitere Tests möglich

Experten rechnen mit weiteren nordkoreanischen Raketentests bis zu den geplanten Militärmanövern und darüber hinaus. Die Frage sei, ob Kim Jong Un es wagen werde, eine ballistische Interkontinentalrakete oder eine andere Langstreckenrakete zu testen. Denn diese könnten von der Distanz her, auch US-Gebiet treffen.

Der Raketentest vom vergangenen Donnerstag war international scharf kritisiert worden. So forderte das deutsche Auswärtige Amt Nordkorea auf, «jede Provokation» zu unterlassen. Jeder ballistische Raketentest stelle einen «schwerwiegenden Verstoss» gegen UN-Resolutionen dar.

Ähnlich äusserten sich die USA. US-Aussenminister Mike Pompeo betonte aber zugleich, Washington wolle an den diplomatischen Bemühungen mit Nordkorea festhalten.

Afghanistan US Pompeo
US-Aussenminister Mike Pompeo. - keystone

Trump: «Sie haben ihre Streitigkeiten»

US-Präsident Donald Trump sagte nach dem Raketentest vom 25. Juli, dieser sei keine Warnung an die USA gewesen. Vielmehr bezeichnete Trump den Test als Teil des Konflikts zwischen Nordkorea und Südkorea. «Sie haben ihre Streitigkeiten, die beiden haben ihre Streitigkeiten.»

Der US-Präsident betonte immer wieder, er habe ein sehr gutes Verhältnis zum nordkoreanische Machthaber. Trump und Kim hatten sich Ende Juni in der entmilitarisierten Zone zwischen beiden koreanischen Staaten getroffen. Dabei wurde eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über eine atomare Abrüstung Nordkoreas vereinbart.

Kim und Donald Trump
US-Präsident Donald Trump erwähnt öfter sein «gutes Verhältnis» mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. - AFP/Archiv
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