Südkoreas Präsident weiht Gedenkstätte für Opfer von Massenpanik in Seoul ein
Nach der Massenpanik in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul mit mehr als 150 Toten hat Präsident Yoon Suk Yeol am Montag eine Gedenkstätte für die Opfer eingeweiht.
Yoon und seine Frau legten jeweils eine weisse Blume vor einem grossen Altar nieder, der im Zentrum Seouls zu Ehren der Opfer errichtet worden war.
Anschliessend wurde der Gedenkort für die Öffentlichkeit geöffnet. Einige Trauernde versammelten sich unter Tränen an der Gedenkstätte. Im wegen seines Nachtlebens beliebten Itaewon-Viertel in der südkoreanischen Hauptstadt, wo sich die tödliche Massenpanik ereignet hatte, wurde vor einer U-Bahn-Station eine weitere provisorische Gedenkstätte errichtet.
Rund 100.000 vor allem junge Menschen hatten sich am Samstagabend zu Halloween-Feiern in den engen Strassen von Itaewon versammelt. Dabei entstand eine Massenpanik, bei der mehr als 150 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Mindestens 33 Verletzte schwebten nach Behördenangaben in Lebensgefahr.
Am Montag wurde Kritik an den Behörden laut, wonach zu lasche Kontrollen die Tragödie verursacht hätten. Die Polizei erklärte, sie habe eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um die Ursache für die tödliche Massenpanik zu untersuchen. Sie beschlagnahmte Aufzeichnungen von Überwachungskameras von Geschäften in der Nähe des Unglücksortes und befragten Zeugen.
Die Polizei erklärte zudem, am Samstag seien 137 Beamte in Itaewon im Einsatz gewesen. Damit seien es deutlich mehr gewesen als bei den Halloween-Feiern in den vergangenen Jahren. Laut Berichten von örtlichen Medien wurden die meisten Beamten jedoch vor allem dafür eingesetzt, um Drogenkonsum der Feiernden zu verhindern und nicht, um die Menschenmenge unter Kontrolle zu halten.
Im Internet warfen Menschen der Polizei unzureichende Sicherheitsvorkehrungen vor. Die Behörden räumten indes ein, nicht damit gerechnet zu haben, dass es aufgrund der vielen Menschen zu «so vielen Opfern» kommen könnte.
In Südkorea begann angesichts der Tragödie eine einwöchige Staatstrauer. Veranstaltungen und Konzerte wurden abgesagt, die Flaggen sollten landesweit auf Halbmast wehen.