Ein syrischer Flüchtling ist aus Verzweiflung alleine mit einem kleinen Schlauchboot von Libyen nach Italien aufgebrochen. Nach 20 Stunden retteten ihn Mitarbeiter einer Hilfsorganisation im Mittelmeer - allerdings nur zufällig.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein syrischer Flüchtling ist aus Verzweiflung alleine mit einem kleinen Schlauchboot von Libyen nach Italien aufgebrochen.
  • Der Mann namens Sami habe nur Wasser, Datteln und ein wenig Schokolade bei sich gehabt.
  • «Wir wollten gerade aus der Umgebung aufbrechen, als wir mit einem Fernglas einen kleinen Punkt am Horizont entdeckten», sagte Riccardo Gatti, Einsatzleiter der Organisation Proactiva.
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«Wir wollten gerade aus der Umgebung aufbrechen, als wir mit einem Fernglas einen kleinen Punkt am Horizont entdeckten», sagte Riccardo Gatti, Einsatzleiter bei der spanischen Organisation Proactiva Open Arms, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Mann namens Sami habe nur Wasser, Datteln und ein wenig Schokolade bei sich gehabt. «Er wäre sicher auf dem Meer gestorben, wenn wir ihn nicht gefunden hätten», sagte Gatti. Der 30-Jährige sei aus Erschöpfung zusammengebrochen, als er am Freitag seine Retter gesehen habe. Sami, der als Krankenpfleger gearbeitet hatte, sei aber gesund und auf die italienische Insel Lampedusa gebracht worden.

«Er war drei Jahre in Libyen, wo er wie ein Sklave arbeiten musste», sagte Gatti. Entweder in Libyen oder auf dem Mittelmeer sterben, habe er sich gesagt. «Auch unsere Crew war ziemlich geschockt», so Gatti. «Es ist das erste Mal, dass wir einen einzelnen Menschen von einem Boot gerettet haben.»

Riccardo Gatti ist Einsatzleiter bei der spanischen Organisation Proactiva Open Arms.
Riccardo Gatti ist Einsatzleiter bei der spanischen Organisation Proactiva Open Arms. - Keystone
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