Syrien: 50'000 Menschen im Süden vor Kämpfen auf der Flucht
Wegen Kämpfen im Süden von Syrien sind nach Angaben von internationalen Helfern fast 50'000 Menschen zur Flucht gezwungen.
Das Wichtigste in Kürze
- 50'000 Menschen sind im Süden Syriens zur Flucht gezwungen.
- Sie lebten in den letzten Rebellengebieten.
Die neu aufgeflammten Kämpfe im Süden Syriens haben nach Angaben internationaler Helfer fast 50'000 Menschen in die Flucht getrieben. Sie seien aus der Provinz Daraa vor Bombardierungen geflohen, teilte das Uno-Welternährungsprogramm WFP am Dienstag mit.
Es zitierte einen Flüchtling, der berichtete, die Menschen schliefen unter freiem Himmel, in Schulen oder Moscheen. «Wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können», sagte er demnach.
Russische Jets flogen Angriff
Die Region gehört zu den letzten Gebieten Syriens, die noch von Rebellen kontrolliert werden. Regierungstruppen hatten jedoch vor einigen Tagen mit Angriffen begonnen. Am Wochenende flogen russische Jets Aktivisten zufolge erstmals seit rund einem Jahr wieder Luftangriffe auf Daraa. Das Nachbarland Jordanien hat seine Grenzen für Flüchtlinge geschlossen und will keine weiteren Syrer aufnehmen.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Dienstag von mehr als 130 Luftangriffen auf die Region seit dem Morgen. Die Armee habe im Osten der Provinz bei heftigen Kämpfen zwei strategisch wichtige Orte eingenommen.
Moskau als wichtiger Verbündeter der syrischen Regierung, die USA und Jordanien hatten sich im Juli vergangenen Jahres auf eine sogenannte Deeskalationszone in Daraa geeinigt. Syriens Machthaber Baschar al-Assad drohte jedoch, das Gebiet zurückerobern zu wollen, sollte es keine politische Einigung geben. Eine solche zeichnet sich nicht ab.