Syrien: Merkel will sich an Militärschlag nicht beteiligen
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel will sich nicht an einem Militärschlag gegen Syrien beteiligen.
- Der Iran findet die Äusserungen von US-Präsident Trump lächerlich.
- Türkei-Präsident Erdogan warnt vor Eskalation und spricht mit Trump und Putin über die Lösung der Situation.
Gestern sorgte ein Tweet Donald Trumps für Aufregung in der Syrien-Krise. Verschiedene Länder haben mittlerweile darauf reagiert.
Merkel schliesst Beteiligung an Militärschlag gegen Syrien aus
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine deutsche Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien ausgeschlossen. «Aber wir sehen und unterstützen, dass alles getan wird, um Zeichen zu setzen, damit dieser Einsatz von Chemiewaffen nicht akzeptabel ist», sagte sie am Donnerstag in Berlin.
Iran nennt Trumps Drohungen «lächerlich»
Ein einflussreicher iranischer Politiker hat derweil die Drohungen von US-Präsident Donald Trump gegen Syrien als «lächerlich» bezeichnet. «Bis jetzt waren seine Äusserungen für alle fragwürdig, jetzt sind sie nur noch lächerlich», sagte Ali Akbar Welajati, aussenpolitischer Berater des obersten iranischen Führers, am Donnerstag.
Das iranische Aussenministerium hat auf die Drohungen Trumps bisher nicht reagiert. Zusammen mit Russland unterstützt der Iran im Syrien-Konflikt Machthaber Assad. In Syrien sind laut Teheran auch «militärische Berater» anwesend. Viele von ihnen sind in den vergangenen Jahren ums Leben gekommen, alleine sieben letzte Woche bei einem Angriff auf einen syrischen Militärflugplatz.
Erdogan setzt auf Dialog mit Trump und Putin
Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan meldet sich in die Krise zu Wort und warnt vor einer weiteren Eskalation. Erdogan wolle nach einem Telefonat mit Donald Trump auch mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin beraten. Dabei gehe es darum, «wie wir dieses chemische Massaker gemeinsam stoppen können». Erdogan griff erneut Syriens Präsidenten Baschar al-Assad an, den er wegen der Chemiewaffenangriffe einen «Mörder» nannte.
Erdogan kritisierte, «dass manche Länder Syrien regelrecht in ein Gebiet fürs Armdrücken verwandeln». Wegen dieses «Theaters», das in Syrien gespielt werde, sei die Welt «der grössten Bedrohung der jüngsten Zeit» ausgesetzt.
Erdogan sagte, trotz der Zusammenarbeit mit Moskau und Teheran wolle der Nato-Partner Türkei nicht auf die Kooperation mit dem Westen verzichten. «Die Beziehungen, die wir zu Ländern wie Russland, dem Iran oder China aufgebaut haben, sind keine Alternative zu unseren Beziehungen zum Westen. Ganz im Gegenteil. Sie sind eine Ergänzung.»