US-Präsident Donald Trump hat auf Twitter einen Gegenschlag gegen Syrien angekündigt. Russland hält nichts von dieser Twitter-Diplomatie und droht seinerseits. Syrien bereitet sich auf einen möglichen Angriff vor. Frankreich und Deutschland lassen Worte, statt Taten sprechen. Und die Börse ist verunsichert ob der Situation.
Donald Trump löste mit seinem Tweet verschiedene Reaktionen aus.
Donald Trump löste mit seinem Tweet verschiedene Reaktionen aus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump kündigte am Mittwoch per Twitter einen Raketenangriff auf Syrien an.
  • Er reagiert damit auf den angeblichen Giftgasangriff in der Region Duma ist Ost-Ghuta.
  • Syrien und Russland kritisieren Trumps Ankündigung.
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US-Präsident Donald Trump hat auf Twitter verkündet, er wolle als Vergeltung für den mutmasslichen Giftgaseinsatz in Duma einen Raketenangriff auf Syrien starten. «Russland, mach Dich bereit», twitterte Trump am Mittwoch. Raketen würden kommen.

USA warnt Russland

Der Präsident gab Russland eine Mitschuld für die Entwicklung. Moskau dürfe sich nicht mit einem «Tier» verbünden, das mit Gas töte, fügte er hinzu und meinte damit offensichtlich den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.

Washington macht Assads Regierung für einen mutmasslichen Giftgasangriff auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Duma in Ost-Ghuta verantwortlich und hatte militärische Schritte nicht ausgeschlossen.

Russland ruft zur Besonnenheit auf

Russland betont, die Rebellen hätten den Angriff inszeniert. Der russische Botschafter im Libanon, Alexander Sassypkin, hatte erklärt, dass Russland - ein enger Verbündeter Syriens - jegliche US-Raketen auf syrischem Hoheitsgebiet abfangen werde. Es droht also eine direkte militärische Konfrontation zwischen den Grossmächten USA und Russland.

Damit ist das Verhältnis zwischen Washington und Moskau weiter drastisch abgekühlt. Trump ging am Mittwoch auf Twitter gar noch einen Schritt weiter: «Unser Verhältnis zu Russland ist jetzt schlechter, als es das je war, und das schliesst den Kalten Krieg mit ein.»

Russland kritisiert Twitter-Diplomatie

Der Kreml rief die USA zur Besonnenheit nach den Giftgasvorwürfen auf. «Hoffentlich vermeiden alle Länder Schritte», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Zudem kritisierte er die Twitter-Aktivitäten Trumps heftig: «Wir nehmen an dieser «Twitter-Diplomatie» nicht teil, wir bevorzugen seriöse Handlungen.»

Syrien wirft USA Eskalation vor

Die syrische Führung wirft den USA eine Verschärfung der Krise vor: «Diese rücksichtslose Eskalation durch ein Land wie die USA, das Terrorismus in Syrien unterstützt hat und noch immer unterstützt, überrascht uns nicht», sagte eine anonyme Quelle im Aussenministerium.

Die syrische Armee und ihre Verbündeten im Land wurden schon in der Nacht zum Dienstag in volle Alarmbereitschaft versetzt. Die syrischen Streitkräfte räumten am Mittwoch weitere Stützpunkte, um einer amerikanischen Attacke weniger Angriffsfläche zu bieten.

Frankreich prüft Schritte

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, Angriffe auf «chemische Kapazitäten» in Syrien seien möglich. Frankreich tausche sich mit Partnern aus, vor allem mit den USA und mit Grossbritannien. «Wir werden unsere Entscheidung in den kommenden Tagen mitteilen.»

Deutschland beteiligt sich nicht

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gab der syrischen Regierung am Mittwoch erstmals eine mögliche Verantwortung für den Angriff: «Es gibt schwere Indizien, die in Richtung des syrischen Regimes zeigen. Auf der Grundlage werden dann auch die weiteren Bewertungen durchgeführt werden.» An Spekulationen über einen Militärschlag wollte sie sich aber nicht beteiligen.

Trumps Ankündigung lässt Kurse sinken

Die Androhung eines Militärschlags in Syrien durch die USA hat auch Einfluss auf die Börsen. Der deutsche Dax fiel um 0,83 Prozent. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone beendete den Handelstag 0,55 Prozent schwächer. Der Pariser CAC 40 und der Londoner FTSE 100 gaben ebenfalls nach. In den USA stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 0,6 Prozent im Minus.

Überraschungsmoment ist wichtig

Schon vor vier Jahren äusserte sich Trump auf Twitter zu einem eventuellen Krieg.

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