Syrien und Iran begrüssen Einigung auf Sicherheitszone in Idlib
Syrien und der Iran begrüssen die russisch-türkische «Initiative, die dazu beiträgt, Blutvergiessen zu vermeiden und die Sicherheit wiederherzustellen».

Das Wichtigste in Kürze
- Russland, der Iran und die Türkei besprechen seit Wochen die Situation in Idlib.
- Der Plan zur Einrichtung einer Sicherheitszone stösst auf Zustimmung von Iran und Syrien.
Der russisch-türkische Plan für die Einrichtung einer demilitarisierten Zone in der syrischen Provinz Idlib stösst auch bei anderen Kriegsakteuren auf Zustimmung. Syriens Regierung und der Iran begrüssten die Einigung heute Dienstag ausdrücklich. Das syrische Aussenministerium in Damaskus sprach laut Staatsagentur Sana von einer «Initiative, die dazu beiträgt, Blutvergiessen zu vermeiden und die Sicherheit wiederherzustellen».
Mit der Sicherheitszone dürfte der befürchtete Grossangriff de syrischen Armee auf die Rebellenhochburg Idlib zunächst abgewendet sein. Auch Syriens Verbündeter Iran unterstützt die Abmachung. Durch «verantwortungsvolle Diplomatie» sei es gelungen, einen «Krieg in Idlib zu verhindern», schrieb Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif im Kurzbotschaftendienst Twitter. Nach Sarifs Angaben war der Iran in die Verhandlungen zwischen Ankara und Moskau eingebunden.
Intensive responsible diplomacy over the last few weeks-pursued in my visits to Ankara & Damascus, followed by the Iran-Russia-Turkey Summit in Tehran and the meeting is Sochi-is succeeding to avert war in #Idlib with a firm commitment to fight extremist terror. Diplomacy works.
— Javad Zarif (@JZarif) September 18, 2018
Lob für Putins und Erdogans Arbeit
Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) lobte die Einigung ebenfalls. «Alles, was dazu beiträgt, eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, ist gut», schrieb Maas auf Twitter. Die Einigung müsse «jetzt auch umgesetzt werden». Bei vorherigen Vereinbarungen in Syrien sei dies nicht gelungen, warnte er.
Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hatten sich am Montag in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi auf die Schaffung einer demilitarisierten Zone in der Provinz Idlib geeinigt. Sie soll 15 bis 20 Kilometer breit sein und ab Mitte Oktober zwischen Rebellen und Regierungstruppen verlaufen. Eine Grossoffensive auf die Rebellenhochburg scheint damit abgewendet.
Russland und der Iran unterstützen im Syrien-Konflikt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Die Türkei steht auf der Seite der Rebellen. Die Provinz Idlib wird überwiegend von islamistischen Kämpfern kontrolliert. Da es die letzte Rebellenhochburg in Syrien ist, wurden für den Fall einer Grossoffensive der syrischen Armee mit Unterstützung Russlands erbitterte Gefechte und eine Massenflucht befürchtet.