Syriens Präsident besucht Hochburg von gestürztem Assad
Syriens neuer Präsident Ahmed al-Sharaa wird in der Provinz Latakia, einer ehemaligen Hochburg des Landes, begeistert empfangen.
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Syriens Präsident Ahmed al-Scharaa hat erstmals in offizieller Funktion die Provinz Latakia am Mittelmeer besucht. Diese galt als Hochburg des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad.
Al-Scharaa wurde von einer jubelnden Menge empfangen, wie auf Bildern im syrischen Fernsehen und in sozialen Medien zu sehen war.
Er schüttelte Hände und winkte der Menge aus einem Autodach. Die Schaulustigen kletterten ihrerseits auf Autos, um Fotos zu machen.
Die Familie Assads, dessen Regierung vor zwei Monaten gestürzt wurde, gehört der religiösen Minderheit der Alawiten an, einer Nebenlinie des schiitischen Islams. Sie machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus.
Alawiten: Eine unterdrückte Minderheit mit Schlüsselpositionen
Sie haben ihre Zentren an Syriens Küste. Die Alawiten waren lange unterdrückt. Viele schlossen sich unter Assads Regierung und der seines Vaters Hafis der Armee an, die Aufstiegsmöglichkeiten bot.
Im Staat und im Militär nahmen sie Schlüsselpositionen ein. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, al-Scharaas Besuch in Latakia habe «alle Erwartungen übertroffen».
«Alle Erwartungen übertroffen»: Der Empfang des Übergangspräsidenten
Es sei im Vergleich zu den Besuchen in anderen Regionen Syriens der grösste und wärmste Empfang für den Übergangspräsidenten gewesen.
Damit hätten die Anwohner ihre Ablehnung ausgedrückt gegen eine «Rückkehr der Überbleibsel des alten Regimes» sowie dem Einfluss des Irans, mit dem die Assad-Regierung verbündet war.