Syriens Regierung meldet sofortige Waffenruhe mit Rebellen im Süden
Im Süden Syriens darf die Bevölkerung aufatmen. Assad hat mit den Rebellen eine Waffenruhe vereinbart.
Das Wichtigste in Kürze
- Die syrische Regierung und die Rebellen haben sich auf eine Waffenruhe geeinigt.
- Das Abkommen sieht vor, dass alle Aufständischen ihre Waffen übergeben.
- Jene, die nicht einverstanden sind, sollen den Süden Syriens verlassen.
Nach wochenlangen heftigen Kämpfen im Süden Syriens hat die syrische Regierung eine sofortige Waffenruhe mit den Rebellen verkündet. Beide Seiten hätten sich auf ein entsprechendes Abkommen geeinigt, meldete die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Freitagabend.
Das Abkommen sehe vor, dass die Aufständischen «in allen Städten und Ortschaften ihre schweren und mittleren Waffen übergeben», heisst es in dem Bericht.
Jene Kämpfer, die damit nicht einverstanden sind, sollten den Angaben zufolge mit ihren Familien den Süden Syriens verlassen und in die Rebellenhochburg Idlib im Norden gebracht werden. In den vergangenen drei Wochen hatte eine grosse Armeeoffensive die Rebellen in Südsyrien zunehmend in Bedrängnis gebracht.
Das Abkommen war in Verhandlungen zwischen der syrischen Regierung, ihrem Verbündeten Russland und den Rebellen erzielt worden. Zuvor hatten die Rebellen bereits den syrisch-jordanischen Grenzübergang Nassib kampflos an Regierungsvertreter übergeben, wie Rebellen und Staatsmedien am Nachmittag gemeldet hatten.
Die syrische Armee geht seit dem 19. Juni mit Unterstützung russischer Kampfflugzeuge in einer grossen Offensive gegen Rebellen im Süden des Landes vor. Nach Uno-Angaben wurden seither bis zu 330'000 Menschen in die Flucht getrieben.
Die Rückeroberung der südlichen Provinz Daraa wäre für den syrischen Machthaber Baschar al-Assad ein wichtiger, auch symbolisch bedeutsamer Sieg. In der Provinz im ländlichen Süden des Landes begannen im März 2011 die Proteste gegen Assad. Sie weiteten sich zu einem landesweiten Konflikt aus, in dessen Verlauf seither mehr als 350'000 Menschen getötet wurden.